Dänischer Staat.
lichen Theile Islands, ist ein nicht sehr hoher, unansehnlicher
Berg, welcher erst 1724 wirksam zu seyn anfing, damals aber
auch ununterbrochen in seiner Wirksamkeit bis 1730 beharrte, und
nachher beständig ruhig gewesen ist. Er besteht aus Sandstein
und Schieserthon und ist überall mit Sand, Bimsstein, Asche rc.
bedeckt, zwischen welchen man Streifen von Schwefel, stinkende
Dampfsäulen und kochende Pfützen von schweflichtem Schlamme
erblickt. Unter diesen letzten ist eine, welche sich im alten Krater,
etwa 700 F. unterhalb der höchsten Spitze des Berges befindet,
vorzüglich merkwürdig. Es ist ein großes Bassin von 500 F. im
Umkreise, angefüllt mit einem schwarzblauen schweflichten Bolus,
der unaufhörlich siedet und kocht und aus seiner Mitte bisweilen
eine Säule empor wirft. Ein Reisender beobachtete ein solches
Sprudeln, welches 5 Minuten anhielt und wahrend dessen der
Schlamm bis zu einer Höhe von 50 F. ausgeschleudert wurde. —
V* M. nordwestlich vom Krabla ist der noch niedrigere Vulkan
Leirhnukr, welcher ohngefahr um dieselbe Zeit wie der Krabla
in Wirksamkeit war, nämlich 1725 — 1729, seitdem aber gänzlich
geruhet hat. — Wie schrecklich die Ausbrüche der Vulkane an sich
und in ihren Folgen sind, davon kann man sich einen Begriff
machen, wenn wir einen derselben, nämlich den Ausbruch des
Skaptaar-Jökuls im I. 1785 etwas ausführlicher beschrei¬
ben. Dieser Ausbruch war einer der furchtbarsten, dessen die Ge¬
schichte erwähnt. In diesem Jahre fürchtete man, die Insel wer¬
de in Stücke zerfallen, so furchtbar und wiederholt waren die
durch ihre Vulkane und innerlichen Feuer erregten Erschütterungen.
Ein dicker Schwefeldampf machte den Seefahrern die Insel un¬
sichtbar, und die Leute am User waren in Gefahr zu ersticken.
Entsetzlich dumpfes Dröhnen kam vom Boden des Meeres herauf.
Es war am 8ten Junius 4 783, nachdem man vom 1. Iunius
bis dahin fast ununterbrochen die heftigsten Erdbeben empfunden
hatte, daß der Skaptaar Feuer zu speien und Sand in Menge
auszuwerfen anfing, wahrend das Erdbeben, von den heftigsten
Donncrfchlägen begleitet, immer heftiger ward. Am 11. Junius
trocknete der große Fluß Skaptau plötzlich ganz aus und am näch¬
sten Tage brach aus der einen Seite des Vulkans ein ungeheurer
Lavastrom hervor, der sich in das ausgetrocknete Flußbett krachend
hineinstürzte und es gänzlich ausfüllte, obgleich es einige 100 F.
breit und an mehreren Stellen 4 bis 600 F. tief ist; ja der
Lavastrom trat sogar über die Ufer aus und überschwemmte die
umliegenden Ebenen. Es entstand eine ungewöhnliche Kälte, von
anhaltendem Schneegestöber begleitet, und eine jede Eruption hatte
furchtbare Hagelwetter und heftige Regengüsse im Gefolge. Die
Luft war mit dicken Wolken von Asche und Sand angefüllt, wel¬
che Blitzstrahlen durchzuckten, während die Lavaströme ununterbro¬
chen von dem Berge herabstossen und alle größere und kleinere