Object: Grundbegriffe der Erdkunde, Anfangsgründe der Länderkunde, Reise um die Erde (H. 6 = Lehrstoff d. Sexta)

I. Anleitung zum Verständnis von Plan, Karte, Relief und Globus. 
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vorhandenen Gegenstände? In welcher Himmelsrichtung sitzen die Schüler zu¬ 
einander? Aus dem Klassenzimmer tritt man auf den Korridor oder Vorplatz. Liegt 
dieser östlich oder westlich oder wie sonst vom Klassenzimmer? 
Ebenso besümme man die Lage des Schulhauses, seiner etwa vorhan¬ 
denen Flügel oder Nebengebäude — z. B. der oft vom Hauptgebäude getrennten 
Turnhalle — und des Schulhofes. Sodann wird die Umgebung der 
Schule, der Stadtteil, in dem sie steht, und endlich der ganze Heimatort 
nach demselben Gesichtspunkte behandelt. 
Selbstverständlich ist bei größeren Städten nicht jede einzelne Straße zu nennen. 
Es ist außerordentlich nützlich und ausreichend, einigemal an einen größeren Platz 
der Stadt mit den Schülem zu gehen und hier die Himmelsrichtungen zu liben an den 
Hauptstraßen und dann an demselben Platz die Straßen und ihre Richtung auf einem 
Stadtplane von den Schülem suchen und den Plan richtig orientiert auf die Erde 
legen zu lassen. Die Lage der Schule zu diesem Platze präge man dabei ebenfalls ein. 
Einige Schüler messen nun, da nicht alle Menschen gleich große Schritte 
machen, nicht nach Schritten, sondern mit einem Meterstabe oder einem Roll¬ 
bandmaße die Länge und die Breite des Schulzimmers. Sie tun dies unten 
am Boden, an allen vier Wänden entlang. Türen, Fenster, Ofen usw. bleiben 
dabei zuerst unberücksichtigt. Alle gefundenen Maße werden auf Zehntel¬ 
meter abgerundet. 
Der Lehrer entwirft jetzt an der Wandtafel den Grundriß des Zimmers. 
Da die Karten immer das Bild eines Erdraumes darstellen, wie er von oben 
gesehen wird, so müssen die Schüler sich denken, sie sähen vom höheren Stock¬ 
werk durch Löcher in der Decke des Schulzimmers hinab auf den Fußboden. 
Diesen stellt der Grundriß dar. Es ist dabei aber streng darauf zu achten, 
daß der Grundriß gleich anfangs nach der allgemein üblichen Weife 
orientiert wird,— daß alfo die Nordfeite an den oberen Rand der Tafel 
zu stehen kommt. 
Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, die Anfangsbuchstaben der Haupt-Himmels¬ 
gegenden in jeder Unterrichtsstunde an die Ränder der Tafel zu schreiben oder die 
Nordsüd- und die Ostwestrichtung durch zwei in der Mitte der Tafel sich kreuzende 
gerade Linien zu bezeichnen. 
Jedes Kind sieht sofort ein, daß die Wände nicht in ihrer wirklichen Länge auf 
die Tafel gezeichnet werden können, sondern nur in verkleinertem Maßstabe, 
am besten bei einer Zeichnung auf der Wandtafel in dem von 1 :10, so daß also 1 m 
auf der Tafel nur 10 em lang ist. Der Maßstab wird an einer Ecke der Tafel ange¬ 
schrieben, und die Schüler sind von Anfang an nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß 
bei derartigen Zeichnungen immer nur der Längenmaßstab angegeben wird, 
d. h. wievielmal jede Strecke verkleinert ist. Der Unterschied und die Bedeutung 
des Längen- und des Flächenmaßstabes lassen sich den Schülem mittels einiger 
quadratischen Papierstückchen begreiflich machen. 
Man lege jedoch bei diesen Übungen mehr Wert auf die Richtigkeit der Lage 
als aus die der Maße. 
In dem obengenannten Maßstabe gibt nun der Lehrer die vier Zimmer¬ 
wände richtig orientiert aus der Tafel an, d. h. er zeichnet die Seitenwände
	        
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