Einleitung. 
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noch erhöhet. Auch ist er um so starker, je gleichförmiger die Be¬ 
wegung des Wassers ist. Die Ursache dieses Leuchtens soll nach 
Einigen ein öliger phosphorartiger Stoff seyn, der sich über die 
Oberflache des Meeres verbreite und sich bei Berührung mit der 
atmosphärischen Luft entzünde, welcher Stoff durch die ungeheure 
Menge von Seethieren entstehe, die nach ihrem Absterben in Ver¬ 
wesung übergehen, welche Verwesung durch Sonnenhitze noch mehr 
befördert werde, daher auch jenes Leuchten in der heißen Zone am 
häufigsten und stärksten sey — nach Andern soll die Ursache eine 
besondere noch nicht bekannte Eigenschaft des Meerwaffers seyn. 
Die dritte Art des Leuchtens erstreckt sich nicht bloß auf die Ober¬ 
fläche des Meeres, sondern auch in die Tiefe, so daß man zur 
Nachtzeit innerhalb des Waffers andere Gegenstände erblicken kann, 
welche zugleich selbst leuchten. Schöpft man von solchem leuchten¬ 
den Mcerwaffer in einem Gefäße, um es in der Nahe zu beobach¬ 
ten, so sieht man, daß der Glanz von unzähligen unter sich nicht 
zusammenhangenden leuchtenden Pünktchen herrührt, welche durch 
das Mikroskop als kleine Thierchen erscheinen. Seiht man das 
Waffer durch Löschpapier, so verliert es seinen Glanz, aber dieses 
letztere glanzt nun, weil die Thierchen darin hangen geblieben sind. 
„Am Abend," sagt Richter in seinen Reisen zu Waffer und zu 
Lande*), „nachdem wir die Banke von Neufundland verlassen 
hatten, zeigte-sich das Meer in einem ungewöhnlich funkelnden 
Glanze. Ich ließ mir einen Eimer Meerwasser schöpfen, und be¬ 
merkte, daß es voll kleiner darin herumfahrender Fünkchen war. 
Um mich zu überzeugen, ob diese Erscheinung, wie man behauptete, 
leuchtenden Thieren zuzuschreiben sey, seihete ich etwas Wasser 
durch ein weißes Tuch, und hatte das Vergnügen, letzteres wie mit 
Sternchen übersäet zu sehen. Als ich es an den Schein einer 
Kerze brachte, verwandelten sich diese Flammchen in schwarze 
Punkte, die aber doch noch einen schwachen Schimmer von sich 
gaben. Bei näherer Untersuchung und mit Hülfe des Vergröße¬ 
rungsglases erblickte ich eine Menge kleiner Thierchen, wovon einige 
den Krabben, die meisten aber den Flöhen ähnlich sahen. So wie 
das Tuch zu trocknen anfing, und die Thiere zu sterben schienen, 
verminderte sich nach und nach ihr Glanz und verlor sich endlich 
ganz." Förster, als er mit Cook die Welt umsegelte, und eine Un¬ 
tersuchung anstellte, fand unzählige, ganz kleine leuchtende Kügel¬ 
chen, welche sich unglaublich schnell bewegten. Nachdem das Was¬ 
ser in dem Eimer eine Zeit lang ruhig gestanden hatte, schien die 
Zahl der leuchtenden Körperchen merklich verringert. Kaum aber 
rührte oder bewegte man wieder das Wasser, so ward es wieder 
hell, und die kleinen Funken fuhren darin sehr lebhaft in allerlei 
*) Richters Reisen zu Wasser rmd zu Lande in den Jahren 1805 
bis itzt?. Dresden 1821. 2s Bändchen.. <£>. 198. 
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