687
Fürstentümer Schwarzburg.
welche Würde er kurze Zeit besaß, weil er noch in demselben
Jahre, seinen nahen Tod fühlend, den man den Folgen einer
Vergiftung zuschreibt, in einem mit seinem Gegenkönige Karl IV.
abgeschlossenen Vertrage gegen eine gewisse > Entschädigung, der
Königswürde entsagte, und in dem Jahre 1349 starb. Außer
Günther XXI. machten sich auch noch andere Grafen Schwarz-
burgs, von der Blankenburgischen Linie um die Vergrößerung der
Grafschaft Schwarzburg verdient. So kamen, vermöge eines mit
den Grafen von Hohenstein errichteten Erbvertrages, im I. 1356
die Herrschaft Sondershausen, spater die Schlösser Kvffhausen und
Rothenburg, dann die Halste der beiden Aemter Kelbra und Heerin¬
gen und noch spater das Schloß Kafernburg mit den dazu gehörigen
Dörfern hinzu. GüntherXI^. war derjenige Graf von Schwarz¬
burg Blankenburgischer Linie, der, als er 1538 zur Regierung ge¬
langte, alle Schwarzburgischen Besitzungen (bis auf den Antheil der
damals noch bestehenden Leutenberqischen Linie) befaß. Er hinter¬
ließ bei seinem Tode 1552 vier Söhne: Günther XIX, mit
dem Beinamen der Streitbare und einer der tapfersten Helden
des Hauses Schwarzburg, Wilhelm I., ausgezeichnet durch seine
Frömmigkeit und Herzensgüte, Johann Gün th er l. und Al¬
bert VII., wovon der erste zu Arnstadt, der zweite zu Franken¬
hausen, der dritte zu Sondershausen und der vierte zu Rudolstadt
residirte. Jene ersten beiden starben kinderlos, aber die beiden Letzten
sind die Stifter der beiden noch blühendenLinien desHauseSSchwarz¬
burg geworden.
Nämlich nach dem Tode Günther VLI,, der 1583 ohne Hin¬
terlassung von Erben starb, theilten die übrigen drei Brüder 1584
die sämmtlichen Schwarzburgischen Besitzungen (indem 1564 auch die
Leutenbergische Linie erloschen war) unter sich also, daß Johann
Günther 1., der Stifter der Sonder s h ä usischen Linie die
Aemter Sondershausen, Elingen nebst Greußen, Arnstadt und Kä-
fernburg ; Albert VII., der Stifter der R u d o Istädtische n
Linie die Aemter Rudolstadt, Blankenburg, Leutenberg, Ilm,
Paulinzell, Schwarzburgund Gehren und Wilhelm das Uebrige
bekam. Durch den 1597 erfolgten Tod des Grafen Wilhelm, der
keine Kinder hinterließ, und die dadurch nöthig gewordene neue
Theilung im I. 1599 wurden die Besitzungen der Sondershäusischen
Linie mit den Aemtern Gehren, Keula und Schernberg und die der
Rudolstädtischen Linie mit den Aemtern Frankenhausen, Heeringen,
Kelbra, Arnsburg, Straußberg und Schlotheim vermehrt. Die
Sondershäuser Linie erwarb als neue Besitzungen 1631, vermöge
einer mit den Grafen von Gleichen geschlossenen Erbverbrüderung
die untere Grafschaft Gleichen und 1632, vermöge einer mit den
Grafen von Stolberg und Hohnstein errichteten Erbverbrüderung,
die Hohnsteinschen Aemter Lohra und Dietenborn nebst Bleicherode,
Großbodungen und die Allersbergischen Gerichte. Doch von diesen