Vorrede. 
^^owvhl bei meinem Privat- als öffentlichen Unter- 
richte in der Geographie machte ich die Erfahrung, daß 
meine Schüler sehr gern die dieser Wissenschaft gewid¬ 
meten Stunden besuchten und mit der gespanntesten 
Aufmerksamkeit mir zuhörten, weil ich — statt bloß 
ihrem Gedächtnisse das Behalten von Namen und Zah¬ 
len, die freilich nicht ganz fehlen dürfen, zuzumuthen 
und den geographischen Unterricht zu einem bloßen Ge¬ 
dächtnißwerke zu machen — vielmehr mich bemühete, 
durch eine möglichst anschauliche Beschreibung einzelner 
merkwürdiger Naturgegenstände und Erzeugnisse der 
Länder oder ausgezeichneter Kunstgegenftände der Städte 
und anderer Ortschaften, so wie durch Schilderung 
der Völker nach ihren charakteristischen Verhältnissen 
und Beziehungen und durch Erzählung wichtiger ge¬ 
schichtlicher Ereignisse, die sich an diesen oder jenen Ort 
knüpfen, ihren Geist anzureizen, für die an sich trocknen 
geographischen Gegenstände zu gewinnen und so das 
Behalten derselben ihrem Gedachtniste zu erleichtern; 
denn was uns interessirt, wird ja so leicht nicht ver¬ 
gessen. Ohne Zweifel sind viele Lehrer mit dieser Me¬ 
thode des geographischen Unterrichts mit mir einverstan¬ 
den, und suchen sie in Anwendung zu bringen. Hierzu 
wird erfordert, daß sie sich auf ihre Lehrstunden sorg¬ 
fältig vorbereiten, und nicht allein aus der großen 
Masse der in den Lehrbüchern der Geographie vorkam-
	        
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