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Amerika.
außerordentlich gesegnet; es giebt hier z. B. Mahagonibaume, Ameri¬
kanische (Zedern, LebenSbäume, verschiedene Arten von Ebenholz und
außerdem eine Menge von Bäumen, welche Bauholz für Hauser und
Schiffe liefern, ferner Palmbaume, unter welchen die Palma real
(Königspalmen) durch ihre Nützlichkeit für Menschen und Thiere aus¬
zeichnet, viele Medizinalpflanzen, Ananas verschiedener Art, Pisangs,
Orangen, Citronen, Granatapfel, überhaupt die herrlichsten Südfrüchte.
Unter den Getreidearten ist der Mais die wichtigste. Der eigentliche
Reichthum der Insel besteht vorzüglich in Zucker, Kaffee, Tabak, Ka¬
kao^ rc. Durch seinen trefflichen Tabak ist Cuba in der ganzen Welt
berühmt, und führt jährlich eine ungeheure Masse desselben aus, wo¬
von man sich einen Begriff machen kann, wenn man hört, daß es
auf dieser Insel allein 1600 Tabakpflanzungen giebt. Kaffeepflan¬
zungen zahlt man jetzt 2200 und Zuckerplantagen 1200. Ein Rei¬
sender, der von der Stadt Matanzas aus eine Kaffeepflanzung besuchte,
welche den Namen die allerheili.gste Dreieinigkeit führte, macht
uns von derselben folgende Beschreibung: „Ihren Eingang bildete eine
Allee der herrlichsten Palmen, die ich je gesehen habe, und deren Pracht
selbst die der Indischen übersteigt. Jede Palme stand von der andern
etwa 20 F. entfernt, und die Zwischenräume waren mit Aprikosen¬
bäumen, im frischesten Grün prangend, ausgefüllt. Nichts kann, hin¬
sichtlich des Pflanzenlebens, überhaupt anziehender seyn als eine Kaffee¬
pflanzung. Eine Zuckerpflanzung ist schon ein sehr angenehmer An¬
blick, wenn ihr Rohr so in üppiger Fülle emporschießt und Hunderte
von Morgen bedeckt, allein der Anblick einer Kaffeepflanzung ist bei
Weitem schöner und mannigfaltiger. Die Kaffeestraucher rverden näm¬
lich in Reihen gepflanzt und erreichen eine Höhe von etwa 5 F.
Die Zwischenräume zwischen ihnen füllen Reihen von Orangenbäumen
§us, die zum Theil Früchte tragen, zum Theil in Blüthe stehen,
wahrend die Pisangs, die Kalabaffenbaume, die Mangos, die Gujavas
(B. II. S. 597) die Nußbaume von Malabar, die Brodfruchtbaume
und eine große Menge anderer tropischer Baume und Sträucher in
der größten Üppigkeit umherwachsen. Diese Pflanzungen haben, außer
der Zierde, zu welcher sie dienen, auch drn Nutzen, daß sie die jungen
Kaffeepflanzen gegen die Sonne schützen."
Havana ist die Hauptstadt von Cuba und zugleich die größte
Stadt Westindiens und überhaupt eine der größten der neuen Welt,
indem sie mit Einschluß der großen Vorstädte über 11000 H. zahlt,
worin jetzt gegen 150,000 Menschen wohnen. Sie liegt an der
Nordküste der Insel, an einer Bai, die einen der schönsten Hafen der
Welt bildet, welcher sehr sicher und so geräumig ist, daß darin ^1000
bis 1200 der größten Schiffe liegen können, und einen langen, äußerst
schmalen Eingang hat, in welchen nur ein Schiff nach dem andern
einfahren kann. Diese Bai umgiebt die Stadt auf der Ostseite und
auf der Landseite umgeben Hügel dieselbe, auf welchen Forts angelegt