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Infolge seiner Beteiligung an dem Kriege Österreichs, Rußlands
und Englands (1799—1801) gegen Frankreich hatte er nicht nur
sehr große Lieferungen uud Kriegssteuern an seine eigenen Bundesgenossen
zu leisten, auch die eindringenden Feinde bürdeten dem Lande ungeheure
Lasten auf. Durch Verrat fiel die Feste Hoheutwiel (1800) in die
Hände der Franzosen, die sämtliche Werke schleiften. Durch den Frieden
von Luvte Dille (1801) wurde dem Herzog die Grafschaft Mömpelgard
samt den linksrheinischen Besitzungen weggenommen; aber die Regens-
burger Beschlüsse brachten ihm (1803) neben der Kurfürsten-
würde eine mindestens doppelte Entschädigung an Land und freien
Reichsstädten („Neuwürttemberg"), nämlich die Probstei Ellwangen, die
Abtei Zwiefalten, die Stifte und Klöster Comburg, Oberstenfeld, Rottenmünster,
Heiligkreuzthal, Margrethaufen, Schönthal uud Dürreumettstetten, ferner die Reichs-
städte Weil, Reutlingen, Eßlingen und Rottweil, Giengen a. 23., Aalen, Gmünd
Hall und Heilbronn, zusammen 40 Ouadratmeilen mit etwa 125 000 Einwohnern.
Der Kriegsfchadeu, welchen Württemberg von 1792—1801 erlitten hatte, belief sich
auf etwa 70 Mill. Mark.
Im Jahre 1805 brach ein neuer Krieg zwischen Frankreich und
Österreich aus, in welchem der Kurfürst unbeteiligt bleiben wollte. Allein die
Erklärung Napoleons im Schloß in Ludwigsburg: „Wer nicht für mich ist, der ist
wider mich!" ließ ihm keine andere Wahl, als sich Napoleon mit 8000 Maun anzu-
schließen. Dessen Siege bei Ulm und Austerlitz und der F r i e d e von P r e ß b u r g
(1805), mit welchem das deutsche Reich thatfächlich aufhörte, brachten dafür dem
Lande auch eine namhafte Gebietserweiterung und dem Fürsten die
Königs kröne. Württemberg erhielt die Grafschaft Hohenberg, die Landvogtei
Altdorf (Weingarten), die Landgrasschaft Nellenbnrg, Stadt nnd Herrschaft Ehingen
und die Donanstädte Munderkingen, Riedlingen, Mengen, Saulgau, die jetzt
badischen Städte Villingen und Bräunungen und die Herrschaft Triberg, die
Grafschaft Bouudorf, die Ämter Gnndelsheim, Heilbronn, Heuchlingen, Neckarsulm
und viele Rittergüter mit zusammen 150000 Einwohnern.
3. Württemverg ats Königreich (seit 1806).
Friedrich l (1806—1816). Die Freude über die dem Volke am
1. Januar 1806 feierlich verkündigte Annahme der Königswürde wurde
verbittert durch die Aufhebung der alten Landesverfassung und der
Landstände. Das Kirchengut wurde eingezogen, Neuwürttemberg mit
Altwürttemberg vereinigt nnd durch sechs Ministerien verwaltet; das
ganze Königreich wurde iu 12 Kreise eingeteilt und dem katholischen
Glaubensbekenntnis gleiches Recht mit dem evangelischen zuerkannt.
Das Volk hatte von da an unter des Königs Willkür und Härte, unter
rücksichtslosen Truppenaushebungen, erhöhten Steuern und drückenden
Jagdfronen schwer zu leiden. Doch brachte er andererseits Ordnung und
Klarheit in den Staatshaushalt uud rottete alte Mißbräuche aus; auch
verdanken wir diesem willensstarken, thatkräftigen Fürsten nicht allein
die Erhaltung sondern auch die Vergrößerung Württembergs in diesen
schweren Kriegszeiten.
Durch die Stiftung des Rheinbundes (1806), zu dessen
Beschützer sich Napoleon aufwarf und dem auch Friedrich beitrat, wurde
das deutsche Reich nach lOOOjährigem Bestände aufgelöst. Friedrich
mußte Napoleon 12 000 Soldaten stellen nnd erhielt dafür aufs neue