' • 1 ' ■ , i; -f, r- ;
130 Asien.
Sie haben Universitäten und Schulen, und Buch-
druckereien auf chinesische Art (s. nachher). Sie ver¬
fertigen treffliche Stahlarbeiten, Kupferwaacen und Por¬
cellan, Zeuge von Baumwolle und Seide u. s. w.
Bei allem Stolz auf seine Nation ist der Japaner
sehr höflich und ehrlich, übrigens reinlich, nüchtern und
sehr fleißig, und die Kinder voll der größesten Achtung
und Liebe gegen die Aeltcrn.
Die Kleidung ist nach Stand, Alter und Vermö¬
gen sehr verschieden, doch scheinen lange und weite Klei¬
der, die häufig von starkem Papier gemacht sind, die ge¬
wöhnlichste Tracht. Ein Gürtel hält dieselben zusammen.
Frauen tragen längere und mit Blumen bemalte Kleider,
oft 30 übereinander, die doch kaum 5 Pfund wiegen sol¬
len; die Lippen müssen violett geschminkt, die Zähne glän¬
zend schwarz gebeizt werden, die Haare (die bei dem
Manne abgeschoren sind) werden geflochten, auf dem
Kopfe zusammengerollt, und mit Nadeln, Diamanten
u. s. w. geschmückt. Fächer tragen beide Geschlechter.
Man hält die Häuser, die zwei Stockwerk hoch sind,
und Rahmen mit Papier überspannt statt der Fenster ha¬
ben, eben so reinlich als den Leib, und hat daher bei je¬
dem Hause Badezimmer. Mit den Gerathen und mit
den Sitzen ist es wie im Morgenlande.
Alle Heerstraßen sind trefflich mit Bäumen besetzt,
und mit bedeckten Brunnen versehen. Gasthöfe, in wel¬
chen man mit Thee, Musik und Possenspielern bewirthet
wird, sind allenthalben. — Man reiset überaus lang¬
sam, bedächtig und gemächlich, und in ganz eigener
Reise-