Full text: Die Bewohner der Erde oder Beschreibung aller Völker der Erde (Theil 10)

234 Afrika. 
sind manche noch bekannt. Männer und Frauen tanzten 
in Reihen einander gegenüber. Blieb der Regen aus, 
so brachte der Priester ein junges Schn , in zum Opfer. — 
Man lehrte die Kinder Ringen, Springen. Laufen und 
Werfen. Sie wurden so gewandt, daß sie den schnellsten 
und stärksten Steinwürfen ausbcugtcn. — Es wurden 
gefährliche Kampffpiele, doch nicht ohne Erlaubniß der 
Oberen, gehalten. — Thiere zu todten war verabscheuet, 
und daher waren die Schlachter verachtet. — Stehlen 
galt auf der Insel Ferro für eine große Geschicklichkeit. — 
Das weibliche Geschlecht ward hochgeachtet. — Auf 
Palma gab cs eine eigene Krankheit, wo der unglückliche 
Kranke seine Freunde kommen ließ, und sagte: „ich 
will sterben." Ließ er sich nicht abbringen, so wik« 
feite man ihn in Ziegcnfelle, sehte ihn in seiner Begrab« 
mßhöhle unter die Mumien, einige Schüsseln Milch vor 
ihm hin, und überließ ihn seinem Schicksal. Aehnliches 
finden wir bei manchen Völkern. 
Arme wohnten in Hausern, denn die kühlern Grot¬ 
ten und Höhlen waren nur für Reiche. — Man hatte 
mancherlei Berathe, und zwar nur hölzerne, aber sehr 
scharfe Schwerdter. — Sie sollen die Kunst gekonnt ha« 
ben. so auf dem Finger zu pfeifen, daß man es meilen¬ 
weit hören konnte, und daß, wenn sie in einem Zimmer 
pfiffen, der Zuhörer auf vier Wochen taub blieb. 
Man hatte Wahrsagerinnen, heilige Jungfrauen und 
Vestalinncn, die die Bitten des Volks vor die Gottheit 
brachten, und täglich Milch opferten. 
Jetzt ist wohl keiner mehr von diesem Volke übrig. 
Amerika.
	        
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