Araber. 79
Die Araber.
Die meisten Völker der uralten Zeit sind untergegan¬
gen , aber dieses ist geblieben, größtentheils wie es war,
in Sprache und Sitten; und der jetzige Araber ist noch
immer in den Hauptsachen derselbe, der er lange vor Mo¬
ses Zeiten war. Aber die Araber sind auch nie aus ihrem
Lande vertrieben, nee selbst eigentlich unterzocht — dage¬
gen schützte sie die Beschaffenheit ihres Landes, sogar ge¬
gen die alle Lander gierig verschlingenden Römer, die
kaum nur an den Grenzen hinstreifen konnten! Ein altes
Urvolk wollte das Schicksal den künftigen Zeiten aufheben.
Es giebt zwei Hauptklassen Araber. Einige sind
ansaßig, und treiben Acker- und Feldbau, der aber sehr
mühsam ist, weil es hier an Quellen und Bachen fehlt,
und also die Felder aus Brunnen und Wasserbehältern
befeuchtet werden müssen; dort aber Man gegen die Uc-
berschwcmmungen der Bcrgbache Damme ziehen muß. —
Der Städtebewohner nährt sich von Gewerben und Kün¬
sten, um welche eS aber so schlecht steht, daß er wohl
durch unsere kleinsten Landstädte in Erstaunen gesetzt wer¬
den würde. Der Handel war sonst sehr bedeutend, hat
aber sehr abgenommen, seitdem die Waaren aus Ostindien
nicht mehr über den persischen Meerbusen nach Europa
gehen.
Die Beduinenaraber sind nicht gnsäßig, und
haben mit dem Feldbau gar nichts zu schaffen, sondern
streifen mit ihren Viehheerden umher, fallen Reisende an
und berauben sie, und wohnen unter Zelten. Einige
Stämme treiben auch nicht einmal Viehzucht, sondern le¬
ben bloß vom Raube, doch mögen dieser sehr wenige sein.
Der