Arabien.
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treiben, sind es Hunderttausende. Viele müssen in
dem mörderischen Klima ihr Leben lassen, sterben frei¬
lich als Heilige; nach der Wallfahrt sind die Lager bedeckt
mit Leicben der Kameele. Der Hafenort von Mekka, das
reiche Dschidda liegt 10 M. davon im W. in völliger
Sandwüste; Hauptseestadt des Rothen Meeres mit be¬
deutendem Handel, hübsch aus Korallensteinen erbaut,
mit Evas Grab, 20,000 E. Medina, mit der Begräb-
nißmoschec Muhammeds (ch 632), eine der schönsten Städte
des Orients und starke Festung (20,000 E.) liegt nördl.
von Mekka in regenreicher fruchtbarer Vergebene. Ihre
Hafenstadt ist Jambo.
Jemen („rechts" — südlich) von sabäiscken Stämmen
bes. Himyar, bewohnt, hat in seinem, der Küste, näheren
Berglande viele regenreiche Wadys mit gutangebauten
Thälern, auch viele Städte und eine Menge burgenge¬
krönter Felskuppen, Feldbau auf den Höhen, Kaffeebau
mit Bewässerungsanstalten und ist die reichste Landschaft
A.'s, wo die Rosenbänme fußdicke Stämme bekommen.
Zwar die Hafen- und Haupthandelsstadt, das seit dem
Aufschwung von Aden stark herabgekommene Mochha
(daher „Mokkakaffee") liegt auf ganz öder Küste; aber
die schöne Hauptstadt Sana (mit 40,000 E., darunter
3000 Inden), auf 5000' h. bewässerter Hochebene, ist
mit prächtigen Obstgärten und Weinbergen umgeben, und
noch mehr unweit davon die reizenden Landsitze der reichen
Kaufleute in Raudha. Auch Saba lag hier, wohl im
ruinenreichen Mareb. Die südlichen Araber gelten für
klüger, aber weniger offen und unternehmend, als die
nördlichen; die Mischung mit afrikanischem Blut macht
sich stark bemerklich. Das große innere Südland da¬
gegen ist Wüste, Sommers völlig menschenleer. Die
sein Wasser reinigt von allen Sünden und Krankheiten re. rc. Ein
Gnadenberg (Arafat) liegt drei M. davon, wo den Pilgern drei
Stunden lang gepredigt wird. Der anbetende Besuch aller dieser
h. Oerter prägt erst den Wallfahrer zum h. Pilger (Hadschi).