Full text: Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile (2)

Arabien. 
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treiben, sind es Hunderttausende. Viele müssen in 
dem mörderischen Klima ihr Leben lassen, sterben frei¬ 
lich als Heilige; nach der Wallfahrt sind die Lager bedeckt 
mit Leicben der Kameele. Der Hafenort von Mekka, das 
reiche Dschidda liegt 10 M. davon im W. in völliger 
Sandwüste; Hauptseestadt des Rothen Meeres mit be¬ 
deutendem Handel, hübsch aus Korallensteinen erbaut, 
mit Evas Grab, 20,000 E. Medina, mit der Begräb- 
nißmoschec Muhammeds (ch 632), eine der schönsten Städte 
des Orients und starke Festung (20,000 E.) liegt nördl. 
von Mekka in regenreicher fruchtbarer Vergebene. Ihre 
Hafenstadt ist Jambo. 
Jemen („rechts" — südlich) von sabäiscken Stämmen 
bes. Himyar, bewohnt, hat in seinem, der Küste, näheren 
Berglande viele regenreiche Wadys mit gutangebauten 
Thälern, auch viele Städte und eine Menge burgenge¬ 
krönter Felskuppen, Feldbau auf den Höhen, Kaffeebau 
mit Bewässerungsanstalten und ist die reichste Landschaft 
A.'s, wo die Rosenbänme fußdicke Stämme bekommen. 
Zwar die Hafen- und Haupthandelsstadt, das seit dem 
Aufschwung von Aden stark herabgekommene Mochha 
(daher „Mokkakaffee") liegt auf ganz öder Küste; aber 
die schöne Hauptstadt Sana (mit 40,000 E., darunter 
3000 Inden), auf 5000' h. bewässerter Hochebene, ist 
mit prächtigen Obstgärten und Weinbergen umgeben, und 
noch mehr unweit davon die reizenden Landsitze der reichen 
Kaufleute in Raudha. Auch Saba lag hier, wohl im 
ruinenreichen Mareb. Die südlichen Araber gelten für 
klüger, aber weniger offen und unternehmend, als die 
nördlichen; die Mischung mit afrikanischem Blut macht 
sich stark bemerklich. Das große innere Südland da¬ 
gegen ist Wüste, Sommers völlig menschenleer. Die 
sein Wasser reinigt von allen Sünden und Krankheiten re. rc. Ein 
Gnadenberg (Arafat) liegt drei M. davon, wo den Pilgern drei 
Stunden lang gepredigt wird. Der anbetende Besuch aller dieser 
h. Oerter prägt erst den Wallfahrer zum h. Pilger (Hadschi).
	        
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