Full text: Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile (2)

Das Ackerbauland. 
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auf das Mannigfaltigste mit einander abwechseln. Vor¬ 
züglich bilden die Thäler des Severn und der Themse 
schöne fruchtbare Landschaften. Zwar tritt der Felsboden, 
der die Unterlage bildet, manchmal plötzlich und über¬ 
raschend zu Tage, aber es sind nur steile Thalhänge, 
oder kleine Wildnisse, die das große gartenähnliche Land 
angenehm und malerisch unterbrechen. — Völlige Niede-' 
rnngen finden sich nur an den Ostgestaden Englands. 
Dort breiten sich Moorstriche, Haidestrecken und Sand- 
fläcken zwischen trefflichen Marschen aus. Hier liegt am 
tiefeingreifenden Busen Wash das englische „Holland" 
(Bedford Level), ein 11 d. Ml. langes, und 6 Ml. brei¬ 
tes schönes Marschland mit unzähligen Kanälen, Deichen, 
Windmühlen und großen Rinderheerden. Aber ein Theil 
davon liegt wirklich niedriger als das Meer und ist durch 
Dämme vor dem Ueberfluthen der See geschützt, die doch 
je und je durchbricht (wie im Mai 1862) und unsäg¬ 
liches Unheil anrichtet. 
Im inneren Lande dagegen bieten sich anziehende ge¬ 
schichtliche Erinnerungen dar, wenn oft auch ein Mal 
zwischen den grünen Gründen oder laubreichen Waldbäu¬ 
men eine kleine Erhöhung mit einer alterthümlichen, von 
Epheu umrankten Ruine gekrönt ist, einer mittelalterlichen 
Abtei, einer Schloßburg, einem altersgrauen Thurme, 
oder eine der alten Städte ihre edeln Thurmspitzen gen 
Himmel erhebt. Die berühmteste dieser Geschichtsstädte 
ist Aork in Nord-E., einst die Hauptstadt des römischen 
Britannien, und Residenz 6 römischer Kaiser, wie dann 
vieler Könige; mit der schönsten Kathedrale England's; 
(45,000 E.) In diesem Parklande liegen auch die bei¬ 
den Universitätsstädte: Oxford an der oberen Themse, 
(Isis), eine der schönsten Städte Europas, das „englische 
Athen", mit 23 reichen Collegien und Hallen, die mit 
ihren herrlichen Gebäuden die halbe Stadt einnehmen; 
28,000 E.; und Cambridge mit 17 Colt. und Hallen, 
darunter auch treffliche Bauten, 28,000 E. Beide stammen 
schon aus dem 13. Jahrh., sind jedoch keine Universitäten
	        
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