Klima.
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fruchtbar, weithin mit Sumpftannen (pine dnrrens) be¬
deckt, ist von vielen Küstenflüssen bewässern In Süden
geht sie in die Halbinsel Florida, Westwärts in das Tief¬
land des Mississippi über.
§ 641. Das Klima scheidet die Union in einen
nördlichen und einen südlichen Erdstrich. Im Ganzen ist
es kälter, als das von Europa; schon durch die ungeheuern
Eisanhänfnngen im N., den kalten Polarftrom an seiner
Ostküste, und durch seine unermeßlichen Wälder. Außer
im äußersten W., wo der Ozean das Klima wieder mil¬
dert, ist es ein schrofferes Festlandöklima als das Eu¬
ropas, mit heißeren Sommern und viel kälteren Wintern,
und besonders mit schnellen Wechseln von Wärme und
Kälte. In der Sommerhitze kommen oft viele Menschen
um, und Winters erfrieren, beim Mangel an Scheunen,
oft eine Menge Hausthiere, trotzdem sie sich in die
Strohhaufen verkriechen. Auch ist es regenreicher, und
seine großen Ströme haben gewaltige Ucberschwemmnngen;
der Mississippi schwillt im Frühjahr an der Mündung
des Missouri zu einer Breite von 2 Ml. an. Man fin¬
det „im Frühling die Feuchtigkeit Englands, im Som¬
mer die Hitze Afrikas, im Herbste die Wärme Italiens,
im Winter den Schnee Norwegens, das Eis Hollands
und die Stürme Westindiens; jederzeit aber Unbeständig¬
keit". Das Wetter schlägt oft an einem Tage 3 Mal
um. Die schönste Jahreszeit ist der Herbst, der „india¬
nische Sommer". Einen wunderschönen Anblick geben da
die Wälder der Alleghany, wo unter dem heiteren Blau
des reinen Himmels orangegelbe Platanen, weißglänzende
Silberpappeln, dnnkelrothe Sumachsträuche, goldfarbige
Ulmen, hellgrüne Birken, violette und scharlachrothe Laub¬
kronen, und dazwischen Massen von dunkelgrünen Fichten
Tannen und Cedern, einen herrlichen Schmuck bilden.
Nur fehlen, auch im Frühling, die Singvögel.
Der S. dagegen ist, obgleich er noch Eis, und mit¬
unter strenge Kälte haben kann, bedeutend wärmer als
in Europa. Die klimatischen Gegensätze scheidet kein Ge-
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