Walachen.
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und bisweilen auch den Mädchen mit einem meist weißen Tuche dach - oder tur¬
banartig bekleidet, bisweilen mit einem dunkelblauen oder bunten Tuche einfach
umschlungen wird, oder die Mädchen ihre reichlichen Haarflechten oben gerade
oder schief um den Kopf nehmen und mit Blumen zieren, und vorne bisweilen
einige dünne Locken herabhängen lassen. Sandalenartige Schuhe, aus einem
Stück Leder mit schmalen Riemen befestigt, bekleiden die Füße. Der Mann dage¬
gen trägt einen breitkrämpigen Hut, eine hohe oder runde Pelzmütze, ein Hemd
bis fast zu den Knien, das mit einem breiten Ledergürtel um den Leib festgezogen
wird. Dieser Gürteldicnt als Geldbörse und Tabaksbeutel, ferner für den Feuerstein
und Stahl und enthält auch die kleine Scheide mit Messer und Gabel. Der Wa¬
lache lRbt ein langes schlafrockartiges weißes oder schwarzes Oberkleid mit niedri-
Walachische Bauern.
gem Stehkragen, eng anliegende Beinkleider, die bis zu den Knöcheln reichen,
wo ste von den Riemen der Sandalen umschnürt werden oder in meist kurzen
Stiefeln stecken. Im glatt geschornen Gesicht fehlt nie der langgezogene Bart auf
der Oberlippe, nur Greise und Geistliche tragen den langen Vollbart.
Wohl bekannt in Ungarn, in Siebenbürgen wie in der Walachei ist der
walachische Fuhrmann, der trotz der oft sehr mangelhaften und bei Regenwctter
kaum gangbaren Straßen den Großhandel zwischen Pesth und Bukarest vermittelt.
In den Waarcntransport haben sich die verschiedenen Nationen Ungarns getheilt.
Langsam fahrende Deutsche und Kroaten besorgen den Waarenverkehr in den
Landstrichen südlich von der Donau; slavische Gespanne von 4—5 Pferden, die
vom Sattel aus durch einen kleinen Knaben unermüdlich zum Ziehen angetrieben
werden, während der Fuhrmann bedächtig neben den Pferden oder hinter dem