Full text: Vaterländische Bilder aus Ungarn und Siebenbürgen (Bd. 3)

Ungarn als türkische Provinz. / 
der 100,000 Rosse, wenn die Reiter mit wildem Kriegsgeschrei gegen einander 
sprengten; mancher hochherzige Ungarnkönig fiel im Kampfe für. Glauben und 
Reich (Wladislaus 1444 bei Varna, Ludwig II. bei Mohacs 1 526), aber da die 
Alte Leibwache. 
Magnaten die königliche Macht noch mehr zu beschränken suchten und' wol gar 
in offener Empörung die Waffen gegen den Gekrönten erhoben, da sie zugleich 
die Bauern und Slaven durch harte Behandlung zum Aufstande trieben, so ver¬ 
mochte Ungarn den Türken nicht zu widerstehen. Seit 1526 blieb der größte 
Tbcil des Landes 160 Jahre lang türkische Provinz; das Uebrige erhielt durch 
Wahl und Erbrecht Ferdinand I. von Oesterreich, wogegen Zapolya sich mit Sie¬ 
benbürgen begnügen mußte. Trotz mancher inneren Parteiungen vermochte das 
Habsburgische Haus den Türken in wiederholten Kriegszügen Ungarn nach und 
nach zu entreißen, nachdem der Reichstag zu Preßburg 1688 dem habsburgischen 
Hause die Erblichkeit der ungarischen Krone zuerkannt hatte.
	        
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