Full text: Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika (Theil 3)

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B. Asien. 
' bil, östlich von Tebris, mit einem schönen Mausoleum Scheichs 
Sefi, des Gründers der Dynastie Sefi, und einer ausgezeichneten 
Bibliothek. Kl) oi im N. W. von Tebris in einer schönen Ebene, 
wo baumwollene Zeuge und gute Säbelklingen verfertigt werden. 
Sie ist in neuerer Zeit auf europäische Weise befestigt worden. 
2. Ghilan (ein Theil von Media), ein schmaler Küsten¬ 
strich zwischen dem caspischen Meere und Aserbeidschan. Das 
Ganze umfaßt nur 246 Ó M. Der Boden ist überaus fruchtbar, 
aber sehr feucht und sumpfig, daher das Klima hier zwar gemäßigt, 
aber ungesund. Reiß und Seide sind Hauptproducte. Diese von 
Europäern selten besuchte Provinz hat nur einen einigermaßen be¬ 
deutenden Ort, Re seht, etwa I M. vom caspischen Meere, ohne 
Mauern, aber mit vielen Seidenarbeitern und 6V bis 89600 Einw. 
3. Masenderan und Daheskan, das alte Hyrcania, 
am südlichen Ufer des caspischen Meeres, östlich von Ghilan, mit 
einem Umfange von 356 (UM. Wie die vorige Provinz ist Ma¬ 
senderan ein südlich von hohen Bergen, der Alburs-Kette, be- 
gränztes, nach dem Meere zu flaches Marschland von großer 
Fruchtbarkeit, aber ungesundem Klima. Die Berge, unter wel¬ 
chen sich der dem Ararat fast gleich hohe, mit ewigem Schnee 
bedeckte Demawend auszeichnet, sind schön bewaldet und sen¬ 
den daher unzählige Bäche in die See. Alle Südfrüchte, selbst 
das Zuckerrohr, gedeihen in diesem feuchten und heißen Lande vor¬ 
trefflich; aber die Einwohner sind ohne Betriebsamkeit und Han¬ 
del. Es ist das Land der alten Parther, deren Sprache hier noch 
herrscht, die Wiege der ältern Geschichte und Sagen Persiens und 
das Stammland der jetzigen Beherrscher. Die beiden Hauptör- 
tcr sind: 
Aftrabad, der Hauptsitz der Kadscharen, in einer schönen 
und fruchtbaren Gegend, aber sie ist voller Ruinen, hat wenig 
Handel und kaum noch 20000 Einw. Bei weitem größer und jetzt 
die blühendste Stadt in Persien ist das durch den Handel emporge- 
kommene B a lfrusch, welchem neuere Reisende an 200,000Einw. 
geben. Das ehemals prächtige Fahrabat dagegen, einst voll 
herrlicher Gebäude, ist jetzt ein elendes Dorf, unweit des Ausflus¬ 
ses des Masenderan. 
4. Taberistan und Kumis (Partiría), ein schmales 
Bergland, südlich von Masenderan. Die Berge sind meist kahl, 
die Bewässerung gering, so daß hier mehr Viehzucht, als Ackerbau 
gedeihen. Als Hauptort wird Demawend am Fuße des gleich¬ 
namigen Berges, ein unbedeutender Flecken, genannt. 
5. Khorassan (Partiría), die nördlichste Provinz Per¬ 
siens, mit sehr unbestimmten Gränzen, gegen N. und Osten. Sie
	        
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