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II!. Persten.
ftt in den schön bewässerten Thälern von Lurkftan das rohe und
fast unabhängige Nomadenvolk der Luren. Im südlichen Theile
ist nur die Hauptstadt Ah was oder Hawisa, unweit des Ka-
run, in einer höchst ungesunden Gegend, zu bemerken.
10. Kurdistan (Assyria), im Norden von Khusistan, die
westliche Gränzprovinz gegen die Türken. Das Gränzgebirge Zagros
bedeckt in vielen Aeftcn das ganze Land, welches sich zu einer
mittlern Höhe von 4 — 5000 F. erhebt, und viele schöne Thäler
und Hochebenen umfaßt. Das Klima ist im Winter strenge, im
Sommer heiß und trocken; die Einwohner sind die uns schon be¬
kannten Kurden, von welchen der größte Theil unter türkischer
Hoheit steht. Unter den Bergen verdient der drei Tagereisen öst¬
lich vom Zagros isolirt liegende Bisutun Erwähnung, er ist
auf der einen Seite ganz senkrecht behauen und es sind dort zwei
Höhlen in den Felsen gearbeitet, mit Skulpturen und Inschriften,
wahrscheinlich'aus sehr verschiedener Zeit, bedeckt. Die Sage
nennt bald Semiramis, bald Cyrus, bald Sapor als den Unter¬
nehmer des Riesenwerkes. Der Berg selbst, so wie auch diese
Kunstwerke, werden von Einigen Tacht Rustam, der Thron Ru¬
st a ns, des alten Fabelhelden der Perser, von Andern Tak e B c'¬
sta n, Gewölbe des Gartens, genannt. Die Hauptstadt
Kermanschal) liegt südlich vom Bisutun in einem fruchtba¬
ren Thale; früher nur ein Dorf, ist sie in der neuesten Zeit befestigt
worden und ist jetzt eine bedeutende Stadt mit etwa 30000 Einw.,
einem Pallaft des Statthalters, einer Stückgießerei und Pulver¬
fabrik und mancherlei Fabriken. — Bei Konto war im N. von
Kermanschah haben neuere Reisende die noch wenig bekannten Rui¬
nen eines 250 Schritte langen und 36 F. breiten Dianentempels
entdeckt.
11. Irak (Media), auch Irak adschem, d. h. das per¬
sische Irak, im Gegensatz des Irak arabi oder arabischen, welches
die westlich vom Tigris belogenen Gegenden begreift. Sie ist die
größte (mit Einschluß der Wüste Naubendan über 4000 ÓM.
groß) und die wichtigste Provinz des Reichs. Sie nimmt den
größten Thei-l der Hochebene Persiens ein, wird zwar von Gebir¬
gen begrünzt und durchzogen, aber diese Berge sind fast ohne Aus¬
nahme baumlos, meist sogar von aller Vegetation entblößt, daher
auch hier kein einziger bedeutender Fluß, welcher das Meer er¬
reichte; die wenigen, nur im Frühjahr bedeutenden Steppenflüsse
werden durch Bewässerungskanäle vertheilt und verlieren sich im
Sande, haben auch meistens im Sommer wenig oder gar kein
Wasser. Das Klima ist äußerst trocken; nur im Winter, Januar
bis April, fällt Regen, die Nächte aber sind selbst im glühend hei¬
ßen Sommer kühl. Das Land ist im Ganzen gut angebaut und
fruchtbar, aber nur da, wo Bewässerung möglich ist; alles Uebrige