Full text: Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika (Theil 3)

159 
II!. Persten. 
ftt in den schön bewässerten Thälern von Lurkftan das rohe und 
fast unabhängige Nomadenvolk der Luren. Im südlichen Theile 
ist nur die Hauptstadt Ah was oder Hawisa, unweit des Ka- 
run, in einer höchst ungesunden Gegend, zu bemerken. 
10. Kurdistan (Assyria), im Norden von Khusistan, die 
westliche Gränzprovinz gegen die Türken. Das Gränzgebirge Zagros 
bedeckt in vielen Aeftcn das ganze Land, welches sich zu einer 
mittlern Höhe von 4 — 5000 F. erhebt, und viele schöne Thäler 
und Hochebenen umfaßt. Das Klima ist im Winter strenge, im 
Sommer heiß und trocken; die Einwohner sind die uns schon be¬ 
kannten Kurden, von welchen der größte Theil unter türkischer 
Hoheit steht. Unter den Bergen verdient der drei Tagereisen öst¬ 
lich vom Zagros isolirt liegende Bisutun Erwähnung, er ist 
auf der einen Seite ganz senkrecht behauen und es sind dort zwei 
Höhlen in den Felsen gearbeitet, mit Skulpturen und Inschriften, 
wahrscheinlich'aus sehr verschiedener Zeit, bedeckt. Die Sage 
nennt bald Semiramis, bald Cyrus, bald Sapor als den Unter¬ 
nehmer des Riesenwerkes. Der Berg selbst, so wie auch diese 
Kunstwerke, werden von Einigen Tacht Rustam, der Thron Ru¬ 
st a ns, des alten Fabelhelden der Perser, von Andern Tak e B c'¬ 
sta n, Gewölbe des Gartens, genannt. Die Hauptstadt 
Kermanschal) liegt südlich vom Bisutun in einem fruchtba¬ 
ren Thale; früher nur ein Dorf, ist sie in der neuesten Zeit befestigt 
worden und ist jetzt eine bedeutende Stadt mit etwa 30000 Einw., 
einem Pallaft des Statthalters, einer Stückgießerei und Pulver¬ 
fabrik und mancherlei Fabriken. — Bei Konto war im N. von 
Kermanschah haben neuere Reisende die noch wenig bekannten Rui¬ 
nen eines 250 Schritte langen und 36 F. breiten Dianentempels 
entdeckt. 
11. Irak (Media), auch Irak adschem, d. h. das per¬ 
sische Irak, im Gegensatz des Irak arabi oder arabischen, welches 
die westlich vom Tigris belogenen Gegenden begreift. Sie ist die 
größte (mit Einschluß der Wüste Naubendan über 4000 ÓM. 
groß) und die wichtigste Provinz des Reichs. Sie nimmt den 
größten Thei-l der Hochebene Persiens ein, wird zwar von Gebir¬ 
gen begrünzt und durchzogen, aber diese Berge sind fast ohne Aus¬ 
nahme baumlos, meist sogar von aller Vegetation entblößt, daher 
auch hier kein einziger bedeutender Fluß, welcher das Meer er¬ 
reichte; die wenigen, nur im Frühjahr bedeutenden Steppenflüsse 
werden durch Bewässerungskanäle vertheilt und verlieren sich im 
Sande, haben auch meistens im Sommer wenig oder gar kein 
Wasser. Das Klima ist äußerst trocken; nur im Winter, Januar 
bis April, fällt Regen, die Nächte aber sind selbst im glühend hei¬ 
ßen Sommer kühl. Das Land ist im Ganzen gut angebaut und 
fruchtbar, aber nur da, wo Bewässerung möglich ist; alles Uebrige
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.