Full text: Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika (Theil 3)

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XII. DaS Innere von Afrika. 
bar, beide dem Imam von Maskate zinsbar, letztere ist der 
Haupthandelsplatz der Araber in dieser Gegend; weiter nördlich 
liegt die Insel P em da. Die Stadt Mel in d e, unter 4°S.B., 
wird zwar noch immer als portugiesisch angegeben, soll aber nach 
den neuesten Nachrichten von den Portugiesen verlassen seyn und 
sich unabhängig und feindselig gegen Europäer behaupten. Wei¬ 
ter nördlich kennen wir nur noch den arabischen Handelsplatz Ma¬ 
zad oxo, 30 N. B. Von hier aus bis zum Vorgeb. Guardafui 
erstreckt sich eine durchaus öde und unbewohnte Wüste, welche 
man auch wohl die Küste Ajan nennt und die wegen der Stürme 
schwer zu untersuchen ist. Gegen Guardafui erhebt sich das Land 
zum Gebirge, dessen nordöstlicher Punkt eben Cap Guardafui ist; 
ein westlicher Vorsprung dieses Vorgebirges ist Cap Fellis. Von 
C. Guardafui bis zur Meerenge von Babel-Mandeb ist die Küsn?, 
welche die Küste Adel genannt wird, von einem Handelsvolöe, 
den Sa ma ulis oderSamalis, bewohnt, welche sich bis nach 
Habesch erstrecken und bedeutenden Handel sowohl mit dem Innern 
Afrika's als mit Arabien treiben; ihr Hauptort an der Küste ist 
Berbera. Obgleich dies Volk schwarz ist und Wollhaar hat, so 
unterscheidet es sich doch durch eine edlere Gesichtsbildung von den 
Negern. Das Innere ihres Landes ist ganz unbekannt. 
XII. Das Innere von Afrika. 
Wir sind bisher den Küsten dieses Welttheils gefolgt, und 
selbst wenn wir die Sahara mit zu den bekannten Ländern zählen, 
nur etwa bis zum 15° N. B. von N. her eingedrungen, von O., 
W. und S. her aber konnten wir den schmalen Küstenstreif nur 
wenig Meilen überschreiten. Alles nun was die bisher beschriebe¬ 
nen Länder umschließen, ein Raum von mehr als 40000 □ M., 
ist ein fast gänzlich unbekanntes Land, welches größtentheils noch 
nie von dem Fuße eines Europäers betreten ward; Ungesundheit 
des Klima, Fanatismus und Raubsucht der Einwohner haben 
jedes Bereisen desselben bisher unmöglich gemacht. Die meisten 
Europäer, welche es versucht, diese Gegenden zu erforschen, sind 
das Opfer ihrer Unternehmung geworden: so Mungo Park, wel¬ 
cher, nachdem er Timbuktu erreicht und den Niger besschifft, auf 
diesem Flusse im Schiffbruch umkam, nach ihm Denham, Clap- 
perton, Laing. Glücklicher waren die Franzosen Mollien, welcher 
aber nur die Quellen des Senegal und des Niger berührte, und 
Caillie, welcher selbst in Timbuktu war. Die neuesten und bedeu¬ 
tendsten Nachrichten verdanken wir den Brüdern Lander, welche
	        
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