Full text: Abriß der Weltkunde (Abth. 7)

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einzelne Grad ist wieder in 60 Theile eingetheilt, die Mi¬ 
nuten genannt werden und jede Minute wieder in 60 Se¬ 
kunden. (Man muß also die Kreisminuten und Kreis¬ 
sekunden wohl von den Minuten und Sekunden der Uhrzeit 
unterscheiden.) Der Quadrant selbst ist genau so gestellt, 
daß der wagrechte Halbmesser mit dem Horizonte in glei¬ 
cher Ebene liegt, der andere Halbmesser steht eben de߬ 
wegen genau senkrecht. Der Mittelpunkt des Kreises, 
von welchem der Quadrant der vierte Theil ist, gilt zu¬ 
gleich als Mittelpunkt der Erde (aus welchem Grunde ist 
oben Seite 19 gesagt). Außerdem hat der Quadrant einen 
beweglichen Halbmesser, ein Fernrohr; dieses kann genau 
wagrecht gestellt werden, aber eben so leicht unter einem 
Winkel von 1, 2, 3 u. s. w. bis 9O Graden. Der Mittel¬ 
punkt des äußeren Glases des Sehrohrs (und somit auch 
der Mittelpunkt der andern Gläser, da sie genau zu ein¬ 
ander passen müssen), ist durch zwei gekreuzte Spinnfäden 
bezeichnet. Mit diesem Instrumente nun mißt man die 
Höhe eines Sternes, oder man bestimmt an dem Bogen 
des Quadranten, wie hoch ein Stern am Himmelsbogen 
heraufgekommen ist. Dies geschieht so: Es wird voraus¬ 
gesetzt, der eine Halbmesser des Quadranten stehe genau 
wagrecht oder horizontal, und also der andere genau 
senkrecht. Der Stern wird nun von dem Beobachter durch 
das Fernrohr in das Auge gefaßt; er muß also das Fern¬ 
rohr so hoch richten, daß er den Stern in dem Mittel¬ 
punkte des Fernrohrs hat. Ist dies geschehen, so zählt er 
an dem Quadranten, in welchem Grade und Gradestheile 
der Mittelpunkt des Fernrohrs steht; es sei 45, so steht 
der Stern auch am Himmelsbogen in dem 45. Grade. 
Denn der Mittelpunkt, 6, des Kreises, von welchem der 
Quadrant ein Viertheil ist, ist auch der Mittelpunkt des 
Kreisbogens, welchen der Stern Fig. 7. 
am Himmel beschreibt, oder beide 
Kreise sind concentrisi ; jeder 
verlängerte Halbmesser des Qua¬ 
dranten ist also auch zugleich ein 
Halbmesser des Himmelsbogens, 
oder jeder Grad des Himmelsbo¬ 
gens deckt den entsprechenden 
Grad des Quadranten. Bergl. 
die Fig. 7, die aber nur andeutet. 1
	        
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