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kalte Stürme gewöhnt hat, in den heißen, weil sie im
Sommer die Hitze ertragen gelernt haben. Die Arbeit
endlich gibt ihnen starke Muskeln, so daß sie an Körper¬
kraft alle Tropenvölker übertreffen, und flößt ihnen Liebe
zu nützlicher Thätigkeit ein, die sie auch in den Tropen¬
ländern nicht verläßt; sie bauen und pflanzen auch dort,
gründen Dörfer und Städte, und würden sich schämen,
wenn sie in faulem Nichtsthun dahinleben würden. Aber
freilich dürfen wir nicht vergessen, daß alles dies Thun
und Schaffen nur einen Werth hat, wenn es in christ¬
licher Weise geschieht und daß auch die Bewohner der
gemäßigten Zone nicht so weit vorangekommen wären,
wenn sie neben der Schule der Arbeit, in welche sie gehen
müssen, nicht auch die christliche Religion hätten, welche
ihnen noch höheren Unterricht und höhere Gebote gibt.
Von dem nördlichen Polarkreise bis zum Nordpole
liegt die nördliche kalte Zone, und in der gleichen Aus¬
dehnung um den Südpol die südliche kalte Zone. Steht
die Sonne über dem Aequator, so liegen beide Pole im
Horizonte, sind also beleuchtet, und die Parallelen der
kalten Zone, vom 66 */2° bis zum 90", zu dem unbeweg¬
lichen Pole, haben zwölf Stunden Tag und zwölf Stun¬
den Nacht. Wie sich aber die Sonne von dem Aeauator
gegen den einen oder andern Wendekreis entfernt, so
sinkt sie für den entgegengesetzten Pol unter den Horizont
und steigt für ven andern herauf; der eine tritt in den
Tag ein, der andere in die Nacht. Betrachten wir als
Beispiel die nördliche kalte Zone. Steht die Sonne im
Frühlingsanfänge im Aequator, so steht ihre Scheibe dem
Nordpole im Horizont, und steigt nun von Osten her bis
zum 21. Juni, wo sie in den Wendekreis des Krebses
tritt, 23%" über den Horizont, indem sie nicht auf- und
untergeht, sondern langsam zu diesem ihrem höchsten
Stande vorrückt, indem sie nicht weniger als ein Viertel¬
jahr dazu gebraucht. Das folgende Vierteljahr, vom
21. Juni bis zum 21. September, geht sie nach Westen
dem Aequator zu, und sinkt nach diesem Tage langsam
unter den Horizont. Der halbjährige Tag ist für den
Nordpol zu Ende, es beginnt seine halbjährige Nacht.
Die Pole haben also Tageszeiten und Jahreszeiten von
gleicher Dauer, wenn man nämlich den halbjährigen Tag