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125. Die Hühner.
Draußen auf dem Hofe spazieren die Hühner und der Hahn. Des
Morgens ganz früh, noch ehe die liebe Sonne aufgeht, haben die
Hühner und der Hahn schon ausgeschlafen. Dann ruft der Hahn:
„Kikeriki, Kikerikil“ Dann stehen die Leute auf, der Hühnerstall wird
aufgemacht, und aus dem Loche in der Thür da kommen der Hahn
und die Hühner heraus: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs und so
allesamt, so viel ihrer sind, eins nach dem andern. Jetzt flattern sie
mit ihren Flügeln und schütteln den Staub von ihrem blanken Kleide.
Da geht der Hahn. Ach, wie ist er schön bunt! Er hat so gelbe
Federn um den Hals, die glänzen wohl so schön wie Gold. Auf dem
Kopfe hat er einen schönen roten Kamm, der sieht aus wie eine rote
Mütze.
Jetzt schüttelt er sich und kratzt mit dem Fuße in der Erde, und
da hat er einen langen Regenwurm hervorgescharrt! Den ißt er nicht
auf, nein — er macht: „Tucktucktuck, tucktucktuck;?“ da kommen die
Hühner geschwind gelaufen, und das erste Huhn nimmt den Wurm
und frißt ihn auf.
Nun geben die Hühner und der Hahn acht, ob die Mutter nicht
bald kommt und schönes Futter hinstreut. Jetzt kommt die Mutter
und hat schöne Gerste, die streut sie hin, und alle Hühner fressen,
und kein Körnchen bleibt liegen.
Die Gerste ist verzehrt. Die Hühner laufen davon, gehen auf
die Straße oder wohl gar in den Garten. Später gehen sie aber
auch wieder in den Stall, setzen sich auf die Nester und legen schöne
weiße Eier.
Wenn die Hühner ihre Eier gelegt haben, dann geht die Mutter
mit ihrer kleinen Tochter, der Anna, in den Stall. Die liebe Mune
langt die Eier heraus und legt sie der Anna in die Schürze. Die
freut sich darüber auch sehr, hält die Schürze ganz still, geht sehr be—
hutsam und trägt die Eier in die Küche. Und was macht die liebe
Mutter nun mit den Eiern? Sie backt den Kindern zu Mittag einen —
Eierkuchen!
Curtmann.
126. Der Hahn.
1. Der Hahn ist gar ein getreuer Mann, der Haus und Hof
bewachen kann. Wenn alles noch in Federn liegt, er schon aus seiner