fullscreen: Volume (Oberkl. = 5. Schulj)

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der Cónsul hinterlistig, wurde aber völlig geschlagen und Gallien 
erobert. Nun schickten die Römer acht Jahre hinter einander 
Heere gegen sie, erlitten aber eine Niederlage nach der andern, 
so daß in Rom selbst zuletzt die größte Bestürzung herrschte und 
man die gefürchteten Deutschen schon im Geiste in der Stadt 
sah. Die besten Feldherren der Römer wollten nicht weiter ihren 
Kriegsruhm opfern, und-die Legionen selbst nicht ferner gegen 
solche Feinde in das Feld rücken. In dieser großen Noth über¬ 
trug man nun dem Marius das Consulat, 104 v. Chr. 
Marius war ein stolzer und sehr rauher Mann, aber ein tap¬ 
ferer Kriegsheld, von niedriger Herkunft und allein durch seine 
Kraft emporgestiegen. Er sammelte sein Heer und führte es 
über die Alpen nach Gallien, verschanzte sich an der Rhone, 
verhielt sich jedoch lange ruhig in seinem Lager, um seine Krie¬ 
ger an den Anblick der Riesengestalten der Feinde und an den 
Ton ihrer furchtbaren Stimme zu gewöhnen, härtete seine 
Truppen durch Schanzarbeiten ab und vereitelte alle Versuche 
der Deutschen, nach Italien vorzudringen. Da entzweiten sich 
die Häupter und beide Volksstämme trennten sich. Die Cimbern 
und Tiguriner zogen an der Rhone hinauf, durch die Schweiz 
und Throl nach Italien, die Teutonen und Ambronen aber 
waren gegen Marius geblieben. Als diese sahen, daß er ihre 
Herausforderung zur Schlacht nicht annahm, brachen sie endlich 
auch auf, zogen an seinem Lager vorbei, des Weges nach Italien 
hin und riefen spottend den römischen Soldaten zu: Ob sie 
nichts an ihre Frauen zu befehlen hätten? Ihre Menge war 
so groß, daß sie sechs Tage lang in ununterbrochenen Reihen an 
dem Lager des Marius vorüberzogen. Marius folgte ihnen zur 
Seite nach; dann lagerte er sich ihnen gegenüber in dem schönen 
Thalgrunde bei Aip (Aeh) und schlug sie so entscheidend, daß 
ihre Macht mit einem Male gebrochen war. 200,000 deutsche 
Leiber düngten das Schlachtfeld, und 80,000 wurden gefangen, 
mit ihnen ihr riesengroßer König Teutobach. Die Weiber 
in der Wagenburg aber erwürgten sich selbst, 102 v. Christus. 
Die Cimbern waren unterdessen durch Throl in Oberitalien 
eingedrungen. Sie sonnten sich behaglich unter dem neuen 
Himmel, aber die Teutonen, auf die sie warteten, kamen nicht. 
Statt ihrer erschien der Sieger Marius, und als die Cimbern 
Land von ihm begehrten, ließ er ihnen Teutobach und die andern 
gefangenen Fürsten vorführen. Von Rache erglüht, forderten , 
sie Marius auf, eine Zeit zur Schlacht zu bestimmen. ,,Ueber- 
morgen," war die Antwort, und am dritten Tage standen sich 
die beiden Heere bei Verona gegenüber. Die deutsche Reiterei
	        
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