Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.]] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.])

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Glimmersand liegenden Sandschichten, die zum Teil Braunkohlen führen. 
Die Braunkohlen sind aus Landpflanzen entstanden, und so muß denn zur 
Zeit ihrer Bildung hier bereits Land gewesen sein. Auch diese Braun¬ 
kohlenschichten sind in der Mark vielfach verbreitet. Die größten Braun¬ 
kohlenbaue der Mark finden sich bei Senftenberg. Dort braucht man nur 
eine wenige Meter mächtige Sand- und Tonschicht fortzuräumen, dann 
stößt man auf eine Lage vorzüglicher Braunkohle, die über 20 m in die 
Tiefe hinabreicht. Nirgends kann man auch so gut wie dort sehen, daß 
die Braunkohle ans Pflanzen entstanden ist; denn häufig findet man noch 
unversehrte, nur wenig verkohlte Stämme der Bäume, aus denen sie sich 
bildete, und am Boden des ganzen Lagers, in dem darunterliegenden 
Sande, stehen noch aufrecht nebeneinander die Wurzelstümpfe solcher 
Banmriesen. 
Über den Braunkohlenschichten finden sich nun Ablagerungen, aus 
Venen in ganz überwiegendem Maße die Oberfläche unserer Mark, ihr 
Acker- und Waldboden besteht. Diese Schichten find weder in einem 
Meere gebildet, noch auch dürfen wir sie als Landbildungen ansehen. Die 
sorgfältigsten Forschungen haben vielmehr im Laufe von Jahrzehnten un¬ 
zweifelhaft erwiesen, daß diese Schichten, die der Geologe als Diluvium 
bezeichnet, ihre Entstehung gewaltigen Eismassen verdanken, die einst von 
Norden zu uns herabdrangen, um die Mark mit einem Hunderte von 
Metern mächtigen Eismantel zu bedecken, ähnlich wie heute Grönland 
oder etwa das Südpolargebiet unter einer solchen Eisdecke begraben liegt. 
Das Hereindringen dieser Eismassen bildet einen Abschnitt von ein¬ 
schneidender Bedeutung in der Geschichte der Erde, und die Geologen 
unterscheiden daher von ver Tertiürzeit, in der sich der Ton und die 
Braunkohle bildeten, die sogenannte Eiszeit. Unter den Sanden der 
Oberfläche finden wir als Hauptgebilde unseres märkischen Bodens einen 
mergelig-sandigen Lehm mit vielen Steinen von der gleichen Beschaffenheit 
wie die Grnndmoräne der Gletscher, und eine nähere Untersuchung der 
Steine in diesem sogenannten Geschiebelehm oder Geschiebemergel hat 
ergeben, daß sie zum weitaus größten Teile aus dem südlichen Schweden 
stammen. So sind denn die norddeutschen Geologen nach langen Zweifeln 
unter Anregung des schwedischen Forschers Otto Torell schließlich ein¬ 
mütig zu der Überzeugung gelangt, daß der Geschiebelehm der Mark die 
Grnndmoräne ungeheurer Gletscher ist, die von den Bergen Schwedens 
herabquollen und Trümmer- und Schuttmassen der Felsen, über die sie sich 
hinwälzten, in das norddeutsche Flachland hinabtrugen. 
Es ist ein eigentümlich großartiges Bild, das die unermüdlichen 
Forschungen der letzten Jahrzehnte uns von dem Zustand der Mark im 
Eiszeitalter enthüllt haben. Bon den Bergen Schwedens dehnten sich die 
Gletscher weiter und weiter nach Süden, bis sie schließlich als eine zu¬ 
sammenhängende Eismasse sich von Holland bis nach Rußland hin und im
	        
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