Object: Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen

Allgemeiner Inhalt und Verlauf der Periode: Zerfall des 
Karolingischen Weltreichs durch die trennende Kraft der 
Nationalitäten und die Schwäche von Karls Nachfolgern; 
Bildung eines deutschen Reichs und Erweiterung desselben 
zum deutsch-römischen Kaisertum, die Wiederaufnahme und 
Fortsetzung der Universalmacht Karls d. Gr. Deutschland 
wird das Reich der Mitte, im engen Bund mit der Kirche. 
Entwickelung des Lehnswesens als der eigentümlichen im 
Mittelalter herrschenden Staatsform. — In der Kirche bildet 
sich die Hierarchie aus und es beginnt der grofse Kampf 
der weltlichen und geistlichen Gewalt. 
I. Das Karolingische Reich bis zu 
seinem Ausgang in Deutschland. 
814-911. 
A. Bis zum Vertrag too Verdnn 843. 
Ludwiq der Fromme (814—840), der untüchtigste von 
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Karls d. Gr. Söhnen, wird nach seiner Brüder Karl und 
Pippin Tode Alleinerbe des Frankenreichs. Unter ihm steht 
Bernhard, Pippins Sohn, als Herrscher in Italien. Ludwigs 
einseitig kirchliches Interesse bethätigt sich in der Gründung 
neuer Bistümer (von Hildesheim und Hamburg 834, zugleich 
Erzbistum und Missionsstation für den Norden; Ansgarius) 
und zeigt sich als Abhängigkeit von der Geistlichkeit. 
In der Erbfolgeordnung von 817 hält Ludwig die Reichs- 817 
einheit fest durch die Ernennung seines ältesten Sohnes 
Lothar zum Mitkaiser; die beiden jüngeren Söhne Pippin und 
Ludwig (der Deutsche) werden durch Aquitanien und Bayern 
abgefunden. Bernhard empört sich und wird geblendet. 
Aber diese beschworene Erbfolgeordnung wird umgestürzt 
zu Gunsten Karls (des Kahlen), des Sohnes zweiter Ehe
	        
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