Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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166. Die Lirschblũto. 
Wie aus einer Blüte die Erucht entsteht, wollen wir an der 
Kirschblũte lernen. Zunächst ist an ihr nichts 20 merken, was 
einer Kirsche ähnlich ist. Nur der Stiel ist vorhanden, der spãter 
die Kirsche träügt. Jetzt wiegt sich auf ihm noch die Biute. In 
Ende des Stieles sitat ein dickes Knöpfehen, das in funt grünen 
Blũüttern endet. Man darf aber nicht meinen, dab dieses Knõpfchen 
zur Kirsche werden wird. Es ist nur die Hülle der Blũte; es hãlt 
dieselbe umsehlossen, solange der Wind noch raub daberfäurt 
Erst wenn die Frühlingssonne warm scheint, kommen do unt 
weiben Blütenblättehen zum Vorschein, die an das Knöpfehen in- 
wendig angewachsen sind. Das grüne Knöpfehen mit den funt 
grünen Blättern nennt man den Keleh der Blüte; die fünt veiben 
Blütter werden die Krone genannt. Blicken wir in den Klci 
hinein, so sehen wir ringsum am Rande desselben eine Menge auf- 
rechtstehender, veiber Päden, an deren Enden gelbe Kõpfohen 
sitzen. In der Mitte des Kreises aber ragt ein lürberor Daden 
empor, der oben eine ganz Kleine Offnung hat. Jene weiben Paden 
heißen Staubfäden. Die gelben Köpfehen aber sind bobl und 
mit einem feinen Staube, dem sogenannten Blütenstaube, ge- 
füllt; man nennt sie deshalb Staubbeutel. Staubfaden und Staub- 
beutel bilden zusammen das Staubgefäb. Der dickere Paden, der 
mitten in dem Kreise der Staubfäden steht, wird der Stempel 
genannt. In der Tat hat er mit seinem äicken, unteren Nudo 
das Aussehen eines Stempels oder Petschafts. Das dicke, untere 
Ende desselben heibt der Pruchtknoten. Der aufsteigende, gelb- 
grüne, längere Teil heißt der Griffel, die Offnung oben die 
Narbe. — Menn nun die Sonnenwärme den Blütengtaub in den 
Staubbeuteln gereift hat, dann springen diese auf Viele Staub 
körnchen fallen aus ihnen heraus und gelangen zum Tell an den 
Stempel. Dieser ist bei der Kirschblüte zu der Zeit, da die Staub 
beutel aufspringen, mit einem Tröpfehen an der Offnung oben ver- 
sehen, und an diesem Tröpfehen bleiben Staubkörnchen vitzeen Nun 
beginnt eine wiehtige Veränderung in der Blüte. In dem Frueht 
knoten befindet sich nümlich eine Samenknospe, und diess bekommt 
dureh das Hinzutreten des Blütenstaubes die Kraft zu reifen Da 
Cleine Fruchtknoten wird immer dieker und gröber. Unterdes 
führt der Wind die weiben Blätter der Krone hinweg; die Staub- 
fãden verdorren; der grüne Kelebh wird braun und wellk. Dnd 
wenn nach wenigen Tagen alle diess Teile abgefallen sind, dann 
gieht man ganz deutlich, vie die Kirsche immor gröber wird. In 
dem Kern derselben ist der Same enthalten, welcher aus der Samen 
knospe entstanden ist. An der reifen Kirche ist nichts melr von 
den Blütenteilen wahrzunehmen. Oben an der RKirsche aber ig 
eine kleine Vertiefung oder ein feines Körnchen; hier paß de
	        
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