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Die Spritzen, Löscheimer, Schläuche, Feuerleitern,
Feuerhaken müssen im guten Stande und die Sturmfässer
stets mit Wasser gefüllt seyn., damit sie im Nothfalle so¬
gleich gebraucht werden können.
Die Wohnungen, Scheunen und Stalle auf den DÖr
fern müssen nicht mit Stroh, sondern mit Ziegeln gedeckt
werden, damit das Feuer nicht zu weit um sich greife.
Entsteht ein Feuer in einem Gebäude, so muss der,
welcher es zuerst wahrnimmt, durch Feuerschreien die
Leute zur Hilfe herbeirufen. In der Nacht sind besonders
die Nachtwächter dazu verpflichtet. Auch müssen durch
'Sturmläuten die benachbarten Ortschaften erinnert werden,
dass sie mit ihren Spritzen und Feuergeräthschaften her¬
beieilen.
Ist das Feuer ausgebrochen, so müssen die Zimmer¬
leute , Maurer und besonders Essenkehrer da seyn, um
zum Löschen oder zum Niederreissen eines Gebäudes ge¬
braucht zu werden, damit dieses nicht anbrenne und da*
Feuer verbreite.
Man muss dem Feuer, so lange es noch eingeschlos¬
sen ist, keine Luft machen, weil es dann schnell um sich
greift.
Steht ein Haus in voller Flamme, so dass es nicht
mehr zu retten ist, so sind besonders die benachbarten
Häuser fleissig mit Wasser zu begiessen.
Brennt eine Esse , so kann man das Feuer damit
löschen, dass man mit laugen Stangen, welche mit Stroh
und nassen Lappen umwickelt sind, in die Esse fährt,
oder dass man in der Küche Schwefel anzündet, und mit
dom Schwefeldampfe das Feuer erstickt.
In die hochlodernde Flamme zu spritzen, hilft nichts ;
vielmehr muss man das Spritzemohr auf das brennende
Holz richten, um dadurch das Feuer zu dämpfen.
Mistjauche löscht noch sicherer, als das Wasser,
weil sie dicker ist; darum ist’s gut, die nahestehenden
Strohdächer damit zu löschen.
Wer kein bestimmtes Amt bei der Spritze hat, oder
als Zimmermann, Maurer, Essenkehrer zu arbeiten hat,
der gehört in die Wasserreihe, um in dem Löscheimer
das nöthige Wasser herbeizuschaffen. Den müssigen Zu-