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2. Wollt' rasten nicht in Vaters Haus,
wollt' wandern in alle Welt hinaus.
3. Begegnet' ihm manch Ritter wert
mit festem Schild und breitem Schwert.
4. Siegfried nur einen Stecken trug;
das war ihm bitter und leid genug.
5. Und als er ging im finstern Wald,
kam er zu einer Schmiede bald.
6. Da sah er Eisen und Stahl genug;
ein lustig Feuer Flammen schlug.
7. „O Meister, liebster Meister mein,
laß du mich deinen Gesellen sein,
8. und lehr du mich mit Fleiß und Acht,
wie man die guten Schwerter macht!“
9. Siegfried den Hammer wohl schwingen kunnt,
er schlug den Amboß in den Grund.
10. Er schlug, daß weit der Wald erklang,
und alles Eisen in Stücke sprang.
11. Und von der letzten Eisenstang'
macht er ein Schwert, so breit und lang.
12. „Nun hab' ich geschmiedet ein gutes Schwert,
nun bin ich wie andere Ritter wert;
13. nun schlag' ich wie ein andrer Held
die Riesen und Drachen in Wald und Feld!“
Ludwig Uhland.
160. Die Rache.
1. Der Knecht hat erstochen den edlen Herrn,
der Knecht wär' selber ein Ritter gern.
2. Er hat ihn erstochen im dunkeln Hain
und den Leib versenket im tiefen Rhein.
3. Hat angeleget die Rüstung blank,
auf des Herren Roß sich geschwungen frank.
4. Und als er sprengen will über die Brück,
da stutzet das Roß und bäumt sich zurück.