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Test-Acte Katholiken im Heere, in der Verwaltung unb an den Uni¬
versitäten anstellte. Die Geburt eines Prinzen von Wales führte
die Entscheidung herbei. Das englische Volk, nun auch der Hoffnung
auf eine protestantische Thronfolge beraubt, sah sich nach Hilfe um.
Die zweite („glorreiche") Revolution. 1688.
Hervorragende Whigs gingen nach Holland und baten des
Königs Schwiegersohn, den Statthalter der Niederlande Wilhelm III.
von Oranten, den großen Vorkämpfer des Protestantismus und der
Volksfreiheit, nach England zu kommen.
Wilhelm von Dranien landete 1688 mit einer holländischen
Flotte. Die entgegen geschickten Truppen gingen zu ihm über;
Jacob II., von den Seinen verlassen, floh nach Frankreich, wo ihm
Ludwig XIV. in St. Germain einen Zufluchtsort bot.
In England erklärte die Nationalconvention, wie man dieses
nicht von einem Könige berufene Parlament nannte, den Thron für
erledigt und gab ihn an den Dränier und dessen Gemahlin Maria.
Nach dem kinderlosen Tode Beider sollte Anna, Jacobs II. jüngere
Tochter, Königin sein. Seine Freiheit schützte das Volk durch die
Erklärung der Rechte (deelaration of rights), welche Wilhelm
bestätigte.
Wilhelm III. 1689—1702, auch in Schottland als König an¬
erkannt, hatte harte Kämpfe mit Irland zu bestehen, wo Jacob II.
mit einer französischen Flotte gelandet war. Wilhelms Sieg am
Boynesluß brachte die Iren zur Unterwerfung. — Die wiederherge¬
stellte Ordnung und Ruhe in England gaben dem Handel und dem
Gewerbe neuen Aufschwung.
Anna 1702—1714 brachte 1707 die Vereinigung Schott¬
lands mit England zu Stande. Ueber ihre Betheiligung am
spanischen Erbfolgekriege s. § 27 u. 28. Nach ihrem Tode kam
durch Parlamentsbeschluß die englische Krone an den Kurfürsten
Georg von Hannover, den Enkel der Pfalzgräsin Elisabeth,
Tochter Jacobs I. von England.
Die vergeblichen Versuche der Stuarts, wieder in den Besitz
der Herrschaft zu gelangen, fanden ihren Abschluß durch die Nieder¬
lage bei Entloben. Der letzte vom Mannesstamme der Stuarts
starb 1807.