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3. Dcr Demant. 
103. Der Demant ist der härteste Stein und überhaupt der 
härteste Naturkörper der Erde, mit welchem man in alle andere Mi¬ 
neralien Hineinschneiden kann, und welcher mithin von den Stein¬ 
schneidern zum Graviren und Durchbohren der Steine benutzt wird. 
Auch an Glanz kommt dem Demant kein anderer Körper gleich. 
Ungeachtet seiner großen Härte ist er dennoch spröd und zerspringbar. 
Seine Hauptfundorte sind Ostindien und Brasilien, wo er lose, im 
Sand, oder eingewachsen im Sandsteine vorkommt. 
Der Demant, namentlich wenn er von wasserheller Farbe, und 
dabei als Brillant geschliffen ist, was nur mittelst des Pulvers eines an¬ 
dern Demants geschehen kann, hat unter allen Kostbarkeiten der Erde 
den höchsten Geldwerth. Man spricht bei seiner Abschätzung nicht von 
Mark oder Loth, sondern von Karaten, davon 72 auf ein kölnisch 
Loth gehen. Ein zum Brillant geschliffener Demant, der ein Karat, 
das heißt also: den zweiundsicbenzigsten Theil eines Lothes wiegt, 
kann 70 bis 100 Fl. kosten (der Werth ist nach verschiedenen Zeiten 
veränderlich). Wenn aber ein Demant von derselben Schönheit und 
Klarheit wie einer, der 100 Gulden geschätzt war, 2 Karat wiegt, 
dann wird er auf 2 mal 2 hundert, das heißt auf 400, ein 3Karat 
schwerer auf 900, ein 10 Karat schwerer auf 10 mal 10 hundert, 
d. h. auf 10,000 Gulden geschätzt. Darum schlägt man den Werth 
des sogenannten „Amsterdamer Demantes," der im kaiserlich rus¬ 
sischen Schatze ist und 194 Karat wiegt, weit über 3 Million Gul¬ 
den an, obgleich er nur in Ostindien geschnitten, keine vollkommen 
schöne Brillantform hat; ja der Brillant, der unter dem Namen „der 
Pitt," bisher imBesitze der französischen Krone war, hat, bei 136H 
Karat Gewicht einen Wertb von 34 Million Gulden; jener, der sich 
vormals im Schatze dcs Groß-Mogu'ls befand, und dcr die Größe eines 
Taubeneics hatte (von fast 280 Karat Gewicht), wurde im Werthe 
zu 7 Million Gulden angeschlagen. Und dennoch besteht dieser 
theure Stein, den die Menschen so gar hoch in Werth halten, aus 
nichts, als auö reiner Kohle, denn man kann den Demant, so unbe¬ 
zwingbar hart er auch erscheint, im Brennpunkte eines großen Brcnn- 
spiegels, oder unter Zutritt der Luft in einer Hitze, wobei etwa das 
Silber zum Schmelzen kommt, langsam verglimmen und verbrennen 
sehen, und also der Welt Kostbarkeit in einen Kohlendampf ver¬ 
wandeln. ®. H. v. Schubert. 
4. Dcr Smaragd. 
104. Der Smaragd sieht, wenn er recht schön ist, so rein grün 
aus, daß die frischesten grünen Blätter und Prühlingswicsen neben 
Winter, Lesebuch. U. 
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