Full text: Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen (Theil 4)

Schwamm grün, schwarzblau oder buntscheckig, hat er 
einen faulen, widrigen Geruch und einen hohlen Stiel, 
(st er klebricht anzufühlen, oder an einem dumpfigen, 
schattigen Orte gewachsen, so können wir ihn sicker für 
giftig halten. Zu den Schwämmen gehört auch der Schim¬ 
mel. — Die Farrenkräuter haben keinen eigentlichen 
Stamm, sondern nur Blätter, deren Stiele unmittelbar 
aus der Wurzel kommen. Sie wachsen an schattigen, 
feuchten Orten, und sind mehr schädlich als nützlich. Das 
bekannteste und zugleich nützlichste ist das Kannenkraut, 
welches zum Scheuern des Zinns, und der Schachtelhalm, 
welcher zum Poliren des Holzes gebraucht wird. — 
Moos wächst auf Bäumen, Steinen, Mauern, in Wie¬ 
sen, Gärten und Wäldern. Es ist meistens grün, und 
theils nützlich durch seinen Schutz gegen Kälte, theils 
schädlich, da es schädliche Insekten birgt und das Wachs¬ 
thum der Bäume hemmt. Vom Moose unterscheidet man 
die Fasergewäckse (Flechten), zu denen das isländische 
Moos gehört. Sie sind weit einfacher, als die Moose, da 
Stamm, Wurzel und Blätter nur einen Körper ausmachen. 
Einiges über die Obstbaumzucht. 
Der Nutzen, den uns das Obst gewährt, verpflichtet 
uns, schon von Jugend auf die Erziehung, Wartung und 
Pflege der Obstbäume kennen zu lernen. Die geringe 
Mühe bei Anlage, Erhaltung und Förderung einer Baum¬ 
schule wird später durch einen Garren voll schöner, frucht¬ 
tragender Bäume so reichlich belohnt. — Die erste An¬ 
lage ist ein Kernbeet. Die Kerne sammele man im Herbste 
von Aepfeln und Birnen, die ein festes Holz haben, am 
besten sortenweise (süße, sauere, späte, frühe — oder gar 
nach einzelnen Arten), bewahre sie luftig, nicht zu trocken, 
und schütze sie gegen Mäuse und Insekten. Im Februar, 
sobald die Erde frei von Frost ist, werden die Kerne 
gesäet. Die Birnenkerne legt man am sichersten gleich 
nach dem Sammeln auf's Beet, da sie zu leicht austrock¬ 
nen und ihre Keimkraft verlieren. Kerne von Steinobst 
(Kirschen, Pflaumen, Aprikosen u. dgl., auch Nüsse) legt 
man im Herbste auf das Beet, und drückt sie so viel ein, 
daß sie eben sichtbar bleiben, und bedeckt sie erst im Früh¬ 
jahre, wenn sie anfangen zu keimen, völlig mit Erde. —
	        
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