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gehen, so müssen vereinte Kräfte und Geschicklichkeiten,
angewandt werden. Wenn ihrer viele einander die Hand
bieten, so kommen große und schwere Dinge zu Stande,
die einer in vielen Jahren, ja in Jahrhunderten, wenn er
sie durchlebte, nicht ausrichten könnte. So, mein Sohn,
ist es auch mit den Bequemlichkeiten und Vergnügungen
des Lebens. Sollten wir sie uns selbst verschaffen, so
würden wir nur wenige genießen können; aber da Viele in
der Gesellschaft das Ihrige zur Bequemlichkeit der Andern
beitragen, so ist für Alle zum müßigen Genusse da. Auch
du, mein Sohn, mußt einmal das Deinige dazu beitragen,
du magst nun wählen, welchen Beruf du willst; und wenn
du mit diesen Gedanken in die Welt und an die Geschäfte
des Lebens gehst: so wirst du finden, daß tausend Andere
wieder für dich arbeiten." Von dieser Zeit suchte Albert
durch uneigennützige Dienstfertigkeit und aufopfernde Hülf-
leistung Andern sich gefällig zu beweisen, und hatte bald
die Vortrefflichkeit dieser Tugenden erfahren.
Vereint lässt Vieles sich vollbringen,
was Einzeln niemals wird gelingen.
54. D i e Feierstunden.
Ein Vater gedachte auszugehen und rief seine Kinder
zusammen, um einem jeden seine Arbeit mitzutheilen.
Einige hatten zu schreiben, die andern ein frommes Lied
zu lernen; alle aber bekamen ihre Aufgabe und zugleich
dre Erlaubniß, sobald sie ihre Arbeit beendigt hätten, im
Garten zu spielen, bis er zurückkehren würde. Als nun der
Vater Alles auf das Beste geordnet hatte, ermahnte er sie
noch einmal zum Fleiße, und begab sich hinaus auf die Felder.
Das Zimmer der Kinder stieß an den Garten. Die
jüngern blickten hinaus und sahen den schönen Sonnen¬
schein und die goldenen Schmetterlinge, welche über die
Blumenbeete dahingaukelten; und die bunten Bilder ver¬
lockten ihr Herz, und sie sprachen unter einander: „Wäre
es nicht gleich, wenn wir lieber zuerst unser Spiel trieben,
und dann an die Arbeit gingen? Dort draußen ist es so
bell. und hier so eng und so düster." „Habt ihr nicht
vernommen," entgegnete der ältere, „wie der Vater gesagt
hat: Erst die Arbeit, dann das Spiel!" „Ei," versetzten
jene, „wird nur beides gethan, so kommt es wol nicht