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Pflanzenwelt als jetzt die Erde schmükkt; schließen wir endlich doch
aus diesen Thier-, diesen Pflanzenresten auf daS Klima der Vor¬
welt und andere wichtige Verhältnisse, deren Ergründung uns das
Dunkel der Schöpfungsgeschichte, wenigstens etwas zu erhellen ver¬
spricht, und zum Theil wirklich schon erhellt hat.
Wie bieten sich aber jene Überreste dem Auge dar, und wo
sind die Stätten, in welchen sie Jahrtausende begraben liegen? —
Bald erscheinen sie versteinert oder vererzt, d. h. ganz von minerali¬
schen Stoffen durchdrungen, selbst zu Stein, zu Erz geworden, so
dass uns nichts mehr an das erinnert, was sie waren, als die Ur¬
form, die ihnen geblieben, selbst bis auf das zarteste Gefüge. Bald
sind sie, wie in den neuesten Bildungen, nur wenig umgewandelt,
oft nur durch Farbe und größeres Gewicht sich auszeichnend. Manche
hinterließen auch nur Abdrükke der äußeren und Abgüsse der inneren
Gestalt. Am Interessantesten sind aber unstreitig die, welche, in
Eis oder gewissen Torfarten eingeschlossen, fast unversehrt geblieben,
in ihren weichen, wie in ihren harten Theilen. — Was nun aber
die zweite Frage betrifft, die Stätten, in welchen wir diese organi¬
schen Überreste gefunden, so sind dies nicht jene ungeschichteten, mas¬
sigen Bildungen (Formationen), welche keine bestimmte Reihenfolge
zeigen, aus Granit, Porphyr, Grünstein u. s. w. bestehen und durch
glühenden Fluss und Zusammenreihung gebildet zu sein scheinen,
nicht also jene Urgebirge, wie man gewöhnlich sie zu nennen pflegt,
sondern jene Flötze oder geschichteten Gestaltungen, deren Massen in
bestimmter Ordnung Übereinanderliegen, durch langsamen Nieder¬
schlag aus ungeheuren Wassermassen entstanden sein müssen und
oft von Urgebirgen durchbrochen und überlagert sind, im Allge¬
meinen aber über ihnen liegen. —• Diefe Schichten oder Gruppen,
welche wieder in einzelne Glieder zerfallen, müssen also besonders
unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Geologen (Erdentstr-
hungsforscher) nehmen acht solcher Gruppen an, welche eben so viele
Perioden, die Gegenwart mit eingeschlossen, begrenzen.
(I)r. A. D. Neichenbach.)
T4 Die Schiefergruppe.
Die unterste und also älteste Schicht ist die Sch efergruppe.
Sie besteht vornehmlich aus Thonschiefer, ferner aus Grauwakke
und dichten Kalksteinen. Ein Theil dieser Gruppenglieder ist ganz
frei von organischen Überresten und bildet deutlich den Übergang der
einen Gestaltung zur andern. Im Thonschiefer erscheinen die
organischen Überreste sehr zusammengedrükkt, in der Grauwakke