Full text: Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule

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sie mit Luft auf, und dann wird sein Körper leichter. Will er aber 
aus den Grund des Wassers hinabfahren, so zieht er die Blase 
zusammen und leert sie aus. Die Menschen können nur kurze Zeit 
im Wasser untertauchen; sie müssen bald wieder Luft schöpfen, sonst 
ersticken sie. Das braucht der Hecht nicht. Er hat hinten am Kopfe 
zu Leiden Seiten eine Öffnung, auf welcher hornartige Deckel liegen. 
Unter diesen Kiemendeckeln befinden sich die Kiemen. Das sind 
knochenartige Theile mit dunkelrothen Fleischfranzen. An diesen 
Kiemen fließt das Wasser vorbei und wieder hinaus, welches der Hecht 
mit dem Maule einschluckt. In dem aufgenommenen Wasser ist aber 
so viel Luft enthalten, als der Hecht nöthig hat, um leben und athmen 
zu können. 
Der Hecht ist nicht mit Haaren bedeckt, wie die Säugethiere, auch 
nicht mit Federn, wie die Vögel. Auf seiner Haut liegen dünne, horn¬ 
artige Blättchen, Schuppen, wie Dachziegel übereinander. Der 
Hecht fühlt sich kalt an; er hat im Innern seines Leibes rothes, 
kaltes Blut und statt der festen Knochen knorpelartige, spitzige 
Gräten. Der Hecht kann nur im Wasser leben; er ist 
ein Fisch. 
Die Hechte pflanzen sich durch Eier fort, welche Fischlaich 
heißen. Hieraus entstehen kleine Fische, die den alten ganz gleichen. 
Sie wachsen schnell und können sehr alt und groß werden. Die 
Hechte sind gefräßige, muthige und schlaue Raubfische; denn sie fressen 
andere Fische und fallen sogar solche an, die so groß sind, wie sie 
selbst. Fehlen ihnen aber solche Leckerbissen, dann nehmen sie auch 
mit Wasserratten, Fröschen, Wasserinsekten^ jungen Enten 
und Aas fürlieb. Wegen ihres wohlschmeckenden, leicht verdaulichen, 
weißen Fleisches fängt man sie in Netzen und Ruthenkörben oder 
Reusen. Glückt es einem schlauen Hechte, den Nachstellungen der 
Fischer zu entgehen; so kann er ein Alter von mehr als hundert 
Jahren erreichen. Man hat Hechte gefangen, die vier bis acht Fuß 
lang und dreißig bis vierzig Pfund schwer waren. Aus seinen Eiern 
macht man auch Caviar. — (Wo redet die Bibel von Fischen?) 
2. Der Frosch. 
Leben, springen, hüpfen, schwimmen, quaken, sehen, sitzen, fressen, 
tauchen, laichen, sich blähen, sich verwandeln, sich verkriechen, erstarren, 
schlafen, erwachen, hervorkriechen u. s. w. 
Das Springen, der Springer, der Sprung u. s. w. — 
Der Frosch lebt (wo?) im Wasser und auf dem Lande; die Frösche 
leben im Wasser und auf dem Lande. Der Frosch hat im Wasser und auf 
dem Lande gelebt; die Frösche haben im Wasser und auf dem Lande 
gelebt. Der Frosch wird im Wasier und auf dem Lande leben; die 
Frösche werden im Wasser und auf dem Lande leben. U. s. w. 
Lebt der Frosch im Wasser und auf dem Lande? Leben die —? U. s. w. 
In Sümpfen und Teichen wohnt ein lustiges Völklein. Es sind die 
Frösche. Abends im Frühling und Sommer, wenn Alles sich zur
	        
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