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in mancherlei Pflanzen, Wasserthieren und Aas. Alle Jahre einmal,
im August, werfen die Krebse ihre Schale ab, oder sie häuten sich.
Dann bekommen sie eine neue Schale, welche zuerst weich, aber nach fünf
Tagen hart ist. Wenn den Krebsen die Scheeren, Fühler oder Füße
abbrechen, so wachsen sie ihnen wieder nach.
Die Krebse können roh und gebraten gegessen werden. Eine
Krebsen-Suppe gilt als Leckerei. Die Krebse schwimmen rück¬
wärts, und darum sagt man von einem Schüler, der nichts lernt,
oder das Gelernte wieder vergißt: „Der geht den Krebsgang."
Zu welcher Klasse von Thieren gehört der Krebs? —
3 Der Blutegel.
Saugen, aussaugen, entziehen, sich ansaugen, ablassen, abfallen, von
sich geben, heilen, leben, sich nähren, schwimmen, kriechen, wachsen.
Das Saugen, der Sauger, der Saugnapf, der Säugling, die Säugung,
das Säugethier; das Aussaugcn, die Aussaugung, der Aussaugcr u s. w.
Der Blutegel saugt (wie?) langsam; die Blutegel saugen langsam.
Der Blutegel hat langsam gesogen; die Blutegel haben langsam gesogen.
Der Blutegel wird langsam saugen; die Blutegel werden langsam sau¬
gen. U. s. w. (Verwandelt diese Erzählsätze in Fragesätze 1)
Der Blutegel saugt (was?) das Blut aus. Der Blutegel saugt
(wo?) an der kranken Stelle das Blut aus. Der Blutegel saugt
(wann?) jetzt —. U. s. w. (Zielfall, Orts-, Zeit- und Weisebestimmung.)
Was? — Wo? — Wann? — Wie? —
Der Blutegel lebt in Teichen und andern stehenden Gewässern
Er wird drei bis fünf Zoll lang und hat einen flachrunden Körper.
Sein Körper ist mit einer weichen, glatten und geringelten Haut
überzogen. Die Haut hat eine braunschwarze oder braungrüne Farbe
und ist der Länge nach mit sechs röthlichen, schwarzgefleckten Streifen
versehen; unten ist sie grau und schwarz gefleckt. Kopf und Rumpf
sind mit einander verwachsen. Am Vorder- und Hinterende hat der
Blutegel eine rundliche Scheibe, den Saugnapf. Der kleinere von
diesen ist der Mund, der aus zwei Lippen und drei Knorpelstückchen
mit feinen Zähucheu besteht.
Die Blutegel haben weder Füße, noch Flossen. Sie schwimmen
schlängelnd und kriechen spannenmessend, d. h. sie halten sich
mit dem Mundnapf auf dem Boden fest und ziehen den Körper durch
Zusammenziehung nach. Sie legen Eier, aus denen nach einiger Zeit
die Jungen herauskriechen, welche den Alten ganz ähnlich sind. Ihre
Nahrung besteht in Blut, das sie Fischen, Fröschen und andern Thieren
aussaugcn. Bei vielen Krankheiten der Menschen werden die ächten daher
auch gebraucht, um den kranken Körpertheilen Blut zu entziehen.
Man kann sie lange ohne Nahrung in einem Glase erhalten, wenn
man sie nur mit frischem Wasser versorgt. Die Blutegel werden in den
Apotheken gekauft. Sehr viele Menschen verdanken diesen kleinen, nützlichen
Thierchen ihre Genesung von mancherlei Leiden und Krankheiten.
Zu welcher Klasse von Thieren gehört der Blutegel?