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7. Einladung.
Mein lieber Theodor!
Nächsten Samstag Nachmittag wird unser Teich abgelassen. DaI
wird eine Freude werden! Deshalb bitte ich Dich: Komme doch Sam¬
stag gegen Ein Uhr zu mir, damit Du dem Fischen beiwohnen kannst!
Ein größeres Vergnügen hast Du gewiß noch nie gehabt. Jst's nicht
zu kalt, so gehen wir auch mit in den Teich. Alte Kleider für Dich
will ich schon besorgen.
Es freut sich recht sehr auf Deine Ankunft
N., den 20. August 1856.
* Dein
Heinrich Müller.
8. Antwort auf den vorigen Brief.
Bester Heinrich!
Ueber Deinen Brief habe ich mich sehr gefreut. Meine Eltern haben
mir auch gerne Erlaubniß gegeben, dem Fischen beiwohnen zu dürfen.
Ich werde also am Samstag Nachmittag zeitig bei Dir eintreffen.
Wenn nur das Wetter recht schön bleibt! Es dankt Dir recht herzlich
für Deine freundliche Einladung und grüßt Dich
N., den 21. August 1856.
Dein
' Theodor Acker.
9. Schwimmlust.
Kö.nu tch schwimmen, wie's Fischlein klein, schwimmen wollt' ich
ins Wasser hinein, schwimmen auf den tiefsten Grund, machen die
Wunder der Tiefe kund. (Ps. 104,24.25. — Sirach43,26—37.)
10. Das beste Getränk.
Der beste Wein für Kinder, der weiße ist's fürwahr, der aus der
Felsenquelle so lustig fließt und klar. Er fließt durch grüne Auen,
ihn trinken Hirsch und Reh und Lerch' und Nachtigallen, er macht den
Kopf nicht weh. Und ist er gut für Kinder, der klare, weiße Wein,
mich dünkt, er muß nicht minder auch gut für Große sein.
11. Dr'e Quelle und der Wanderer.
An einem heißen Sommertage ging der kleine Wilhelm über Feld. Seine
Wangen glühten vor Hitze, und er lechzte vor Durst. Da kam er zu einer
Quelle, die im grünen Schatten einer Eiche, hell wie Silber, aus einem Felsen
hervorbrach. Wilhelm trank sogleich von dem eiskalten Wasser, — und sank fast
ohnmächtig zur Erde. Er kam krank nach Hause und verfiel in ein gefährliches
Fieber. „Ach," seufzte er auf seinem Krankenbette, „wer hätte es jener Quelle
angesehen, daß sie ein so schädliches Gift enthalte!"
Allein Wilhelm's Vater sprach: „Die reine Quelle ist an deiner Krankheit
nicht Schuld, sondern deine Unvorsichtigkeit und UnmaßigkeitI" —
„Mein Kind, prüfe, was deinem Leibe gesund ist, und was ihm unge¬
sund ist, das gib ihm nicht!“ (Sirach 37, 30.)