Full text: Der kleine Kinderfreund

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Unter t>er Zunge liegt eine dünne Haut, welche die Zunge mit dem 
Unterkiefer verbindet. Sie heißt das Zungen band, Zungen¬ 
bändchen. — Wenn das Zungenbanv zu kurz ist, so kann der 
Mensch nicht vernehmlich sprechen. Man muß ihm dann die Zunge 
lösen. Auch der Wein löset vielen Leuten die Zunge! — Geschwä¬ 
tzigen Leuten (Zungendreschern) kann man nicht oft genug die Regel 
geben, ihre Zunge im Zaume zu halten. — Wo findet ihr außer¬ 
halb des Mundes noch Zungen? An der Wage, an der Schnalle, an 
der Maultrommel, an der Flagge, an dem Meeresufer (L and zung e.) 
— Maul- und Zungen Helden sind schlechte Kriegshelden. — 
Manche Pflanzen haben zungenförmige Blätter, andere zungen¬ 
förmige Blüthen. — Die Schlangen und Eidechsen bewegen ihre 
Zungen hin und her, als ob sie spielten mit der herausgestreckten 
Zunge. Man nennt das züngelrw 
2. Wer nicht sanft und ruhig schlafen kann, dem fehlt's am 
folgenden Morgen an Kraft und Lust zur Arbeit. — Wer sich am 
Tage müde gearbeitet und Frieden im Herzen hat, schläft gewöhnlich 
fest und ohne Unterbrechung die ganze Nacht hindurch. Im ent¬ 
gegengesetzten Falle schläft man unruhig und sehr leise. Wer 
wie ein Dachs schläft, der schläft bis in den lichten, hellen 
Tag hinein.—Es ist besser, aus Matratzen von Pferdehaaren oder 
Moos. als auf Federbetten zu schlafen. — Wer recht müde ist, schläft 
unter freiem Himmel und auf der bloßen Erde so süß, wie in 
einem weichen Bette. — Einige Thiere, wie die Murmelthiere, schla¬ 
fen den ganzen Winter hindurch. Die Pflanzen schlafen auch, 
im Winter und des Abends. — Schrecklich ist's, wenn das Gewissen 
schläft. Möchte dagegen die Rache schlafen! — Es ist oft besser, 
eine Sache schlafen lassen, als sie von Neuem aufrühren. — 
Der erste Schlaf (bis um Mitternacht) ist stärkender, als der Mor¬ 
gen schlaf. — Danke Gott, wenn du einen sanften, tiefen, 
ruhigen, süßen und ununterbrochenen Schlaf hast! — Man 
erzählt, ein großer Mann habe sich den S ch l a f abgewöhnen wollen; 
aber nach dem vierten Tage habe er sich dessen nicht mehr erweh¬ 
ren können. Er sei von demselben überfallen und überwäl¬ 
tigt worden. — Manche Menschen verfallen in Schlaf, mitten 
in fröhlicher Gesellschaft. Das ist ein unnatürlicher Schlaf (die 
Schlafsucht). — Den Soldaten im Felde kommt manche Nacht 
kein Schlaf in dieAugen. — Der Schlaf ist ein Bruder des 
Todes. — Es giebt viele Personen, die nach Tische gern ein 
Schläfchen halten. — Einen Langschläfer kann man auch 
einen Erz- oder Siebenschläfer nennen. — Wer viel Mohn ißt, 
der wird schläfrig. — Was für ein Unterschied ist 
^ für internationale 
Schulbuchforschung 
Braunschweig 
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