fullscreen: Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 (Bd. 2)

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und verschlagen, war er wohl ein tüchtiger Regent, aber ohne Sinn für 
Gerechtigkeit. Die hauptsächlichste Bedeutung seiner Regierung liegt in 
der Beendigung des Jnvestiturstreites — Auf seinem Zuge nach Italien 
schloß er mit dem Papste Paschalis II. einen Vertrag zu Sutri. 
wonach der König die Investitur aufgeben, die Bischöfe aber auf alle 
zu ihrem Bistum gehörigen Regalien zu Gunsten des Königs verzichten 
sollten (1111). Als aber dieser Vertrag in der Peterskirche vor der 
Kaiserkrönung öffentlich verlesen wurde, erhoben alle anwesenden Bischöfe 
Widerspruch gegen die Herausgabe der Regalien. Da nun der König 
auf dem Vertrage bestand, verweigerte der Papst die Krönung. Daher 
ließ Heinrich den Papst gefangen nehmen, führte ihn. da die Deutschen 
wegen eines Aufstandes der Römer aus der Stadt abziehen mußten, mit 
sich ins Lager und verheerte die Umgegend. Durch die Bedrängnisse 
der Römer bewogen, schloß der Papst mit dem Könige einen neuen 
Vertrag, in dem er dem Könige die Investitur der frei gewählten 
BiMse gewährte, deren Weihe erst nach der Belehnung stattfinden sollte, 
und eidlich versprach, ihn wegen des Vorgefallenen nicht zu bannen (1111). 
Bald darauf wurde in der Peterskirche die Kaiserkrönung vollzogen. 
Aber die meisten Bischöfe erklärten sich auch jetzt gegen die Zugeständnisse 
des Papstes, und auf einer Kirchenversammlung im Lateran zu Rom 
wurde der Vertrag wieder aufgehoben. 
2. Streit mit den sächsischen Fürsten und mit der kirch- 
lichen Partei. Als der Kaiser beim Aussterben der Grafen von 
Weimar die Erbgüter dieses Hauses einzog, erhoben sich mehrere sächsische 
Fürsten, welche mit Töchtern aus diesem Hause verheiratet waren, in 
Verbindung mit dem Herzoge Lothar von Supplinburg. welcher 
nach dem Tode des letzten Billungers. Magnus (1106). von Heinrich V. 
das Herzogtum Sachsen erhalten hatte. Die geistliche Partei, welche 
dem Könige die Investitur entreißen wollte, der Erzbischos Adalbert 
von Mainz an der Spitze, unterstützte die Mißvergnügten und sprach 
den Bann über den Kaiser aus, dessen Feldherr Hoyer von Mans- 
feld am Welfesholze (unw. Eisleben) 1115 besiegt ward. Um 
einem weiteren Abfalle der Fürsten vorzubeugen, sicherte sich der Kaiser 
durch Verleihung Ostfrankens an Konrad von Staufen die süddeutschen 
Fürsten. Dennoch gelang es ihm nicht, in Sachsen den Widerstand des 
Herzogs Lothar völlig zu brechen. 
3. Der zweite Zug nach Italien (1116-18) wurde ver- 
anlaßt durch den Tod der Markgräfin Mathilde. Diese hatte ihr Besitztum
	        
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