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nach drei Seiten ausbreitet, wie ein Quirl, das ist das Weib- 
lein ooer Pistill, und dieß ist an der Frucht oder auf der 
Frucht angewachsen. Nach diesen Männlein und Weiblein 
theilt man die Pflanzen am Leichtesten, indem man vornäm- 
lich jene zählt, oder auch daraus Acht gibt, ob sie von un¬ 
gleicher Länge in einer Löwenmaulartigen Blume beisammen 
stehen, oder unten mit ihrem Stenglein verwachsen sind, oder 
auch oben .mit ihren Staubbeuteln. Danach bringt man 
denn alle Gewächse in 24 Klassen, und jede Klasse wie. 
der nach der Zahl der Weiblein, in verschiedene Unterabthei¬ 
lungen. Diese Eintheilung der Gewächse nennt man die Li li¬ 
nkische, weil sie ein berühmter schwedischer Gelehrter, Karl 
von Linnü erfunden oder doch zuerst ausführlich dargestellt 
hat. Wenn ihr euch nun im Sommer ein recht Vergnügen 
machen wolltet, so könntet ihr in den Garten oder in das 
Feld oder in den Wald gehen und die schönen Blüthen an 
den Bäumen, Sträuchern, großen und kleinen Gewächsen ge¬ 
nauer ansehen, und die Staubfäden und Pistille, die darin 
stehen, zählen, ihre Gestalt aufmerksam betrachten, und dann 
könntet ihr schon wissen, zu welcher Klasse ein jedes Gewächs 
gehörte und welches sein Name sei. Ihr müßtet aber frei¬ 
lich dabei ein Buch haben, wie es deren viele gibt, und noch 
besser einen Lehrer, der euch Alles richtig zählen und beach¬ 
ten lehrte, und euch dabei sagte, eine Blüthe, die so und so 
viele Staubfäden und Pistille hat, und deren Blätter so und 
so gestaltet find, hat den und den Namen. Wollte ich euch 
hier aber alle Namen der Pflanzen, die in unseren und gar 
noch in anderen Gegenden wachsen, sagen, so könnte ich euch 
gar nichts Anderes mehr erzählen, denn der liebe Gott hat 
die Erde zur Lust und zum Nutzen der.Thiere und Menschen 
mit gar vielen schönen Gewächsen geziert, und man kennt 
deren schon über 30000 Arten, deren immer noch mehrere 
entdeckt werden; aber einige muß ich euch doch nennen. 
Zu der ersten Klasse der Pflanzen, die nur 1 Staubfa¬ 
den haben mit 1 oder 2 Pistillen, gehören gar keine eigentlichen 
Bäume, und meist nur kleinere Gewächse, unter anderen aber 
der Erdbeevspinat, das Wassersternchen, der Glasschmalz und 
daS schöne indische Blumenrohr, dessen Wurzel unser Ingwer 
ist. Reiche Leute, die oft zu wenig Bewegung und etwas 
Viel zu essen haben, essen diese gewürzhaften Wurzeln, mit 
Zucker eingemacht, um sich den guten Appetit zu erhalten. 
Unser einer braucht aber dazu solche Wurzeln nicht, den« 
Ki» d erfre und. I. Aug. Jl ,