Full text: Neuer christlicher Kinderfreund

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Wohlthun und Milde gegen die Armen, und Gehorsam 
gegen die Gebote des Herrn empfahl. Solcher Männer be¬ 
durfte das Boll Gottes zu seiner einstweiligen Wiederherstel¬ 
lung. Non der Abgötterei war es durch seine bisherigen 
Schicksale geheilt, und in so fern hatte es seine Bestimmung 
erreicht, die Erkenntniß des einigen Gottes auf Erden zu 
bewahren; aber seine rechte Wiederherstellung erwartete eS 
erst von Dem, von welchem der letzte der Propheten sagte: 
«Bald wird kommen der Herr, den ihr suchet, und der Engel 
deS Bundes, deß ihr begehrt. Siehe er kommt, spricht der 
Herr Zebaoth.» 
Den Schluß der Geschichtsbücher deö A. T. macht daS 
Buch Esther, so benannt von Esther, einer Jüdin, welche 
nach der babylonischen Gefangenschaft in Susan, der Haupt¬ 
stadt Persiens, lebte, und von dem Könige Ahasveros den 
Sturz des Haman, eines mörderischen Judenfeindes, und die 
Errettung ihres Volkes von einer ihm drohenden gänzlichen 
Vernichtung erlangte. Zum Andenken an diese Begebenheit 
feiern die Juden noch jetzt das PurimSfest. Das Buch zeigt 
die wunderbaren Wege der Vorsehung, welche dem Guten 
zuletzt noch den Sieg zu verschaffen weiß. 
2. Die Lehrbücher. 
DaS erste der Lehrbücher ist das Buch Hiob. Ueber 
den Verfasser desselben, wie über die Zeit seiner Abfassung 
haben wir keine bestimmten Nachrichten; eS gehört aber zu 
den ältesten Büchern der h. Schrift. Es ist in einer erha¬ 
benen Sprache geschrieben und sein Inhalt ist von einer un¬ 
ergründlichen Tiefe. ES behandelt die Frage, warum eS den 
Frommen in dieser Welt oft so übel gehe; und sein Haupt¬ 
zweck ist, zu zeigen, daß die Wege GotteS unerforschlich seien, 
daß aber der, welcher sich demüthig in Gottes Willen ergibt, 
den Sieg davon trägt. Dieß wird an dem Beispiele Hiobs 
gezeigt. Hiob ist ein frommer, von Gott mit allen zeitlichen 
Gütern gesegneter Mann in Arabien. Satan, der Urheber 
alles Bösen, erhält von Gott die Erlaubniß, durch Trübsal 
ihn zu versuchen, da das Glück ihn nicht hat abwendig ma¬ 
chen können. Hiob verliert nun alle seine Habe, selbst seine 
Kinder; aber noch wankt sein Glaube nicht. Da aber nun 
auch sein Leib mit bösen Geschwüren bedeckt wird, und sein Weib 
seiner Frömmigkeit spottet, ergießt er sich in bittern Klagen. 
Nun treten seine Freunde, Eliphas, Vildad und Zophar auf
	        
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