dazu find Alle da. Wer es so begreift, und so darnach
handelt, der ist auch nützlich und glücklich.
Daß ich auf der Erde lebe,
Das wird nie vergeblich seyn, —
Wenn ich immer mich bestrebe
Meiner Pflicht mich ganz zu weihn.
Zu dem nützlichen Geschäfte,
Dem ich mich einst widmen soll,
Hab' ich Geistes-, Leibeskräfte,
Und ein Plätzchen für mein Wohl^
Darum will ich lernen, lieben
Alles Gute; fleißig seyn,
Mich in guten Künsten üben,
Und mich des Gelingens freun,
10, Dke Schule,
„Das Leben ist doch nicht so leicht, wie ich dachte," —
sagte Ernst nachdenkend, als er gelesen und der Lehrer
ihm erklärt halte, was der Vater im vorigen Abschnitte zu
seinen Franz sprach. Freilich Essen, Trinken, Schlafen,
Herumspringen, Spielen, Lachen — das ist Alles leicht; aber
dazu bin ich nun gewiß nicht da. Dagegen mich vorzube¬
reiten, daß ich einmal em nützlicher und auch ein glücklicher
Mensch werde, das ist so leicht nicht; und das ist doch gewiß
die Bestimmung meiner Kinderjahre. Ja, daß ist sie, lieber
Ernst, sagte der Lehrer hierauf; aber du hast deßwegen nicht
nöthig dir bange seyn zu lassen, dazu ist die Schule da,
haß ihr Kinder bei der Vvrbereiiuug cuss euer künftiges Leben,
eine hilfreiche Anweisung finden sollet, D-'e Schule kann euch
nicht Alles geben waö ihr zu wissen nöthig habt, aber sie
sann doch eure Fähigkeiten und Kräfte so wecken, daß ihr
euch dann selbst leichter forthelfen könnet. - Auch — und daß
ist das Vorzüglichste kann sie euch doch zu guten Gesin¬
nungen gewöhnen, den Willen, die Neigung zum Guten beför¬
dern, und so wird doch in der Schule der Anfang gemacht euch
zu verständigen und zu guten Menschen zu erziehen. ES kommt
daher nicht sowohl darauf an, daß ihr recht Pieles auswendig
lernet; denn so viel ihr auch lernen möchtet, dqs wäre hoch