Full text: Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte

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Zweite-Stufe des Unterrichts. 
vertragsmäßig die bairische Nachfolge, da Marimilian Joseph 
kinderlos war. Dieser aber hatte sich von Oestreich bereden lassen, 
auf die bairische Erbfolge zu verzichten, und dafür die östreichischen 
Niederlande anzunehmen, mit dem Titel als König von Burgund. 
Aber der vertragsmäßigeNachfolgerKarl Theodors, da auch dieser 
kinderlos war, nämlich Herzog Marimilian Joseph von Zwei- 
brücken, erklärte sich, durch Friedrich li, König von Preußen, dazu 
veranlaßt, gegen jeden Tausch. Der deswegen drohende bairische 
Erbfolgekrieg unterblieb jedoch. 1790 gelangte Herzog Marimilian 
Joseph von Zweibrücken, Oheim des jetzt regierenden Königs, 
zum Bösitz der gesammten bairischen Lande und der Kurwürde. 
1805 schloß sich der Kurfürst beim Ausbruch des östreichischen 
Krieges an Frankreich an, indem ihm Oestreich die Nichttheilnahme 
am Kriege nicht zugestand; Baiern erlangte dadurch Länderzuwachs 
(unter Anderm Tirol, das es aber später nicht behielt) und die 
Königswürde. Den 8. Oktober 1813 sagte sich der König zuerst 
vom Rheinbünde los, und sein tapfrer Feldmarschall, Fürst 
von Wrede, erschwerte mit seinen Baiern durch die Schlacht 
von Hanau den 30. Oktober 1813 dem von dem Schlachtfelde zu 
Leipzig fliehenden Kaiser Napoleon den Rückzug nach Frankreich. 
Der jetzige König focht 1815 als Kronprinz an der Spitze seines 
Heeres mit gegen Frankreich. 
4. Die übrigen (für Süddeutschtand wichtigsten) Länder 
Deutschlands. 
a. Die freie Stadt Frankfurt. 
NechtsamMain, inde r Main ebene, im Angesichte 
des auf der Nordseite sich von Osten gegen Westen hinziehenden 
Taunus (des großen Feldbergs 2600' und des Altkönigs 2400' hoch) 
breitet sich Frankfurt aus, 47,000 Einwohner, davon 6000 
Katholiken und eben so viele Israeliten, die in einer besondern 
Straße wohnen müssen. Auf dem linken Mainufer liegt die Vor¬ 
stadt Sachsenhausen, mit welcher Frankfurt durch eine steinerne 
Brücke verbunden ist. Der größte Theil der Stadt hat ein sehr 
alterthümliches Ansehen; einige Theile aber, wie die Zeile, be¬ 
stehen aus neuen, sehr, hohen ansehnlichen Gebäuden. Seit 1254
	        
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