Full text: Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte

Dritte Stufe des Unterrichts. 
l. Ueber blies über Deutschlands Geschichte. 
1. Die Heidenzeit der Deutschen und ihre großen Wande¬ 
rungen. 
1. 113 vor Christi Geburt zogen von der Donau her die Cim- 
bern und Teutonen, deutsche Völkerschaften, nach den steierschen 
Alpen. Sie wandten sich durch Tirol nach der Schweiz und von 
Da nach dem südlichenFrankreich undSpanien. DieCimbern ging¬ 
en nach Tirol zurück, um von Da in Italien einzufallen; die 
Teutonen zogen nach der Westseite der Westalpen (Savoicn) und 
wurden beiAir (Ae, warme Schwefelbäder) 102 v. Chr. vorn röm. 
Feldherrn Marius (der seine eigene Tochter den Göttern zum Op¬ 
fer gelobte, wenn sie ihm über dies furchtbare Volk den Sieg ver¬ 
liehen) überwunden und aufgerieben. Bei der Niederlage kämpfte« 
die Weiber auf ihrer Wagenburg, und da die Römer nicht geloben woll. 
ten, ihre Ehre zu schonen, so brachten sie alle ihre Kinder um und dann 
sich selbst mit eigener Hand. — Die Cimbcrn zogen über den Bren¬ 
ner nach der Etsch hinunter; aber auch sic wurden von demselben 
Marius in der Ebene von Hercelli bei Verona besiegt. Die Cim- 
Lern hatten sich in einem großen Viereck aufgestellt, von welchem jede Seite 
75,000 Schritte maß und hatten die vordersten Reihen mit Kotten ver¬ 
bunden. Auch in dieser Schlacht fochten die Weiber auf der Wagenburg 
in schwarzen Kleidern, ermordeten ihre Kinder und sich selbst. Selbst mit den 
Hunden der Cimbern, die das Gepäck hüteten, mußten die Römer noch 
einen harten Kampf bestehen. 
2. 58 vor Chr. machte der deutsche Fürst A r i o v i ft (Ernst) 
Einfälle vom Oberrhein aus nach Gallien, dem heutigen Frank¬ 
reich. Der römische Statthalter von Gallien aber, Julius 
Cäsar, schlug ihn zurück. Andre deutschen Völkerschaften, die 
in Gallien sich niederlassen wollten, beraubte Cäsar 55 vor Chr. 
durch Hinterlist ihrer Anführer, indem er dieselben bei einer Unter- 
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