Full text: Real-Buch für Volksschulen

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11. Die Erde dreht sich in 24 Stunden um ihre Achse. 
Diese Umdrehung verursacht Tag und Nacht. Zn einem Zahr 
dreht sie sich um die Sonne, und diese Umdrehung bewirkt den 
Wechsel der Zahrszeiten. Die Zahrszeiten könnten nicht wech¬ 
seln, wenn die Sonne das ganze Zahr den Aequator oder sonst 
einen bestimmten Kreis beständig beschiene. Aber nur zweimal 
steht die Sonne eine sehr kurze Zeit über dem Aequator und 
tritt dann entweder südlich oder nördlich 353 Meilen von dem¬ 
selben ab. Steht sie über dem Aequator und weicht nach Nor¬ 
den hin ab, so haben wir unsern Frühling. Hat sie die höchste 
Gränze nach Norden hin erreicht, so wendet sie sich wieder um, 
und wir haben unsern Sommer. Von diesem Punct ihrer Um- 
Wendung zieht man in Gedanken einen Kreis rund um die Erde, 
gleichlaufend mit dem Aequator und nennt ihn den nördlichen 
Wendekreis. Die Sonne geht nun nach und nach wieder dem 
Aequator zu. Hat sie ihn erreicht, so haben wir unsern Herbst. 
Nun weicht sie wieder 353 Meilen vom Aequator südlich ab. 
Hat sie die südliche Gränze erreicht, so wendet sie sich wieder dem 
Aequator zu, und wir haben unsern Winter. Von diesem Punct 
zieht man wieder gleichlaufend mit dem Aequator eine Linie rund 
um die Erde und nennt sie den südlichen Wendekreis. Gerade so 
weit, als jeder Wendekreis vom Aequator entfernt ist, denkt man 
sich um jeden Pol einen Kreis gezogen, welcher Polarzirkel heißt. 
12. Wenn die Sonne über dem Aequator steht, so müs¬ 
sen die Oerter des Süd- und Nordpols am Drehpunct den 
ganzen Tag gleich viel Sonnenschein haben. Die Sonne muß 
ihnen am Horizont gerade so stehen, als wenn sie für uns auf¬ 
geht. Tritt sie aber nach Norden hinauf und erreicht den Wende¬ 
kreis, so muß sie weit über den Nordpol hinweg scheinen und 
zwar eben so weit, als sie nach Norden zu von dem Aequator 
abgewichen ist, also 353 Meilen. 
13. Unter dem Aequator ist das ganze Zahr der Tag 
eben so lang, als die Nacht. Unter dem Nordpol ist es vom 
Listen März bis zum 21sten September beständig Tag und 
vom Listen September bis zum Listen März beständig Nacht. 
Am Listen März, an dem unser Frühling, und am Listen Sep¬ 
tember, an dem unser Herbst anfängt, ist Tag und Nacht überall 
gleich. Am Anfange unsers Sommers oder am Listen Zuny 
haben wir den längsten Tag, von dem an die Tage bei uns 
kürzer werden; am Anfange unsers Winters oder am Listen 
December den kürzesten Tag, von dem an die Tage länger wer¬ 
den. Auf der südlichen Erdhälfte verhält es sich umgekehrt.
	        
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