Full text: Erdkundliches Schülerheft

XIV Methodisches Begleitwort. 
die vielumstrittene Geologie (s. „Fünf Thesen") hat Berücksich¬ 
tigung gefunden. Wie ich in diesem Buche die unerläßlichen geolo¬ 
gischen Grundvorstellungen zu erzeugen suche, wolle man nament¬ 
lich in § 4 und 5 nachlesen. Diese elementarsten geologischen Vor¬ 
stellungen werden dann im weiteren Verlauf des Buches zweckent¬ 
sprechend verwertet. Über ein Übermaß wird man schwerlich klagen 
können. (Einige der geologischen Schnitte sind aus der „Vaterlän¬ 
dischen Erdkunde" übernommen und weisen infolgedessen in der 
Zeichenerklärung Einzelheiten auf, die hier unberücksichtigt bleiben 
müssen, und auf die im Text auch keine Rücksicht genommen wird.1) 
4 Über den Gebrauch des Schülerheftes. 
Hat man ein Schülerheft wie das vorliegende eingeführt, so ist 
es erwünscht — unter Umständen auch notwendig, — die Kinder 
in seinen Gebrauch einzuführen. Denn es ist zweierlei, ob der Schüler 
in einem Realienbuch lesen oder in einem Hilfslernbuch den Stoff 
unter fortwährender geistiger Arbeit selbständig wieder aufbauen 
soll. Damit er das könne, muß er mit der Art seines Hilfsbuches ver¬ 
traut gemacht werden. Ein Beispiel. Es sei die Betrachtung der 
Oberrheinischen Tiefebene zum Abschluß gebracht worden, so daß 
diese Landschaft für die nächste Stunde zur Wiederholung steht. Auf 
diese sollen sich die Kinder nun an der Hand ihres Büchleins zu Hause 
vorbereiten. Da dürfte es zweckmäßig sein, in den letzten 10 Minuten 
der abschließenden Betrachtung den Abschnitt „Die Oberrheinische 
Tiefebene" (§ 11) aufschlagen zu lassen. Die Betrachtung, die sich daran 
anknüpft, mag hier kurz etwa so angedeutet werden: Lehrer: Was 
unter Satz 1 gefordert wird, haben wir bereits erledigt, als wir die Be¬ 
trachtung der Oberrheinischen Tiefebene begannen. Satz 2 bringt 
einen fettgedruckten „Kernsatz". Er enthält die wichtigsten Wesens¬ 
merkmale der Tiefebene, wie wir sie auch in unserem Unterricht kennen 
gelernt haben. Natürlich habt ihr diesen Satz nicht etwa auswendig 
zu lernen, denn so spricht man im Unterricht nicht; ihr habt vielmehr 
die einzelnen Merkmale in kurzen einzelnen Sätzen anzugeben. Da¬ 
mit ihr das in Zukunft auch bei anderen Kernsätzen immer gut könnt, 
wollen wir das an diesem Satz einmal üben. Nun? 1. Kind: Die Ober¬ 
rheinische Tiefebene wird der Fruchtgarten Süddeutschlands genannt; 
2. Kind: Sie ist ein Graben, d. h. es sind hier Erdschollen weggesunken; 
3. Kind: Die Länge der Oberrheinischen Tiefebene beträgt 300km 
(das ist soviel wie von — bis —), ihre Breite etwa 30 km (wie von — 
bis —); 4. Kind: Schwarzwald und Wasgenwald begleiten die Tief¬ 
ebene mit schönen Gebirgsabhängen (ev. weitere Ausmalung); 5. Kind: 
Einst war der Graben tiefer; es ist aber später Schutt von den Gebirgen 
her in ihn hinabgetrieben worden. — Lehrer: Es schließt sich im Buch 
Übrigens, es geht doch vorwärts mit der Geologie im Volksschulunterricht. 
In dem schon einmal angezogenen Lehrplan für die einklassigen Volksschulen des 
Regierungsbezirks Potsdam heißt es: „Die geologischen Verhältnisse finden be¬ 
sonders bei der Heimatprovinz und bei Deutschland eine dem Fassungsvermögen der 
Kinder entsprechende Berücksichtigung."
	        
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