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des Hochmoors läßt sich aber auch zu bleibendem Anbau
bringen.
Der Sandsirich ist % bis % Meilen breit. Davon ist ein
beträchtlicher Theil Geestboden, der, je näher der Küste zu,
desto besser wird. Er ist wellenförmig, auf manchen Strecken
noch wüste und mit Heide bewachsen, welche kleinen Heid¬
schafen zur Weide dient. Niedrige Anhöhen, etliche Fuß
hoch, erheben sich, an deren Fuße die Geestdörfer liegen.
Koggen gedeiht auf diesem Boden am besten, Hafer geräth
auch, Gerste aber nur selten, und Weizen wird so gut wie gar
nicht gebaut.
Die Marsch an der Küste umgibt den Sandboden und ist
1 bis 4 Stunden breit. Auch sie ist nicht ganz eben: kleine
Anhöhen, Warfen genannt, erheben sich häufig 3 bis 10 Fuß
hoch. Einige sind so klein, daß kaum ein Haus darauf stehen
kann; andere dienen ganzen Dörfern zum Sitz; selbst die
Stadt Emden liegt auf einem solchen Warf. Die meisten fin¬
den sich an der Ems und sind wahrscheinlich durch die Gewalt
des Wassers gebildet worden. Mitten in der Marsch erheben
sich mitunter sandige Höhen, größer als Warfen; der Sand ist
gewöhnlich mit Lehm vermischt, weshalb sie sehr fruchtbar
sind. Doch gibt es mitten unter dem fettesten Marschboden
auch Strecken von sogenanntem Knickboden, der des Anbaues
Vo11Tr» werth ist; er ist ein feuchter, dichter, saurer Boden, grau,
bläulich oder röthlich.
Gegen die Meeresflut ist die Küste durch Deiche geschützt,
welche bis 20 Fuß hoch, unten 80 bis 100 und oben 8 bis 12
Fuß dick sind. Nach der Landseite laufen sie etwas steil, nach
der Seeseite aber viel flacher ab.
2. Der Hauptfluß Ostfrieslands ist die schon genannte
Ems. Sie kommt vom Teutoburger Walde. Sie nimmt von
der rechten Seite bei Meppen die Hase und bei Leer die
Leda auf und mündet bei Emden in den Dollart. In ihrem
unteren Laufe sind ihre Ufer auf beiden Seiten mit Dämmen
eingefaßt. Auf dem Moore und in der Heide entspringen viele
kleine Bäche, die sammt den Kanälen Deepen, d. i. Tiefen
genannt werden. Sie befruchten den magern Sand etwas,
wodurch brauchbares Wiesenland entsteht, das zuweilen eine
Viertelstunde breit ist. Es macht einen erfreulichen Eindruck,
wenn nach stundenlangem Durchwandern öder Flächen das
Auge sich an dem frischen Grün dieser Strecken erholen kann.
3. Die niedrige Lage des Landes und die Nähe des
Meeres bewirken, daß die Luft dick und feucht ist. Frühling
und Sommer treten erst spät ein; der erste ist oft nur im Ka¬
lender zu finden. Da herrschen Ostwinde und kalte Witterung,
oder rauhe Westwinde, die Nässe bringen; Mai und Juni find
gewöhnlich trocken; im Juli und August ist viel Regen und
daneben Hitze. Der Nachsommer bis Ende Septembers ist die