Full text: Lesebuch für hannoversche Volksschulen

15 
Christi Geburt an, mit dem Jahre 201 das dritte u. s. w. Jetzt 
leben wir also im neunzehnten Jahrhunderte, weil mit dem Jahre 
1800 achtzehn Jahrhunderte nach Christo vergangen waren. 
Ungefähr 1500 Jahre vor Christo hat Gott den Juden das Ge¬ 
setz' auf denr Berge Sinai durch Moses gegeben; die heiligen 
Propheten, welche Gott der Herr in den folgenden Zeiten er¬ 
weckte, legten das Gesetz aus und weissagten auf Christum, 
bis die Zeit erfüllet war. Da sandte Gott seinen Sohn, auf 
daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern 
das ewige Leben haben. Das ist die frohe Botschaft, das 
Evangelium, welches in der christlichen Kirche gepredigt wird 
Schon 2000 Jahre vor der Geburt des Heilandes gab Cott der 
Herr dem Erzvater Abraham die tröstliche Verheißung: „In 
dir sollen gesegnet werden alle Völker der Erde." So gnädig 
war der Herr, daß er so lange vorher schon der sündigen 
Menschheit den Rathschluß seiner Liebe verkündigte. 400 Jahre 
früher hatte er aber in der Sündflut auch schrecklich offen¬ 
bart, daß er ein starker und eifriger Gott, und daß seiner 
Heiligkeit der Sünder ein Greuel ist. Als Noah aus der Sünd¬ 
flut gerettet wurde, hatten schon länger.,als 1600 Jahre hin¬ 
durch Menschen auf Erden gewohnt. Uber 1600 Jahre vor 
ihm, also 4000 Jahre vor Christi Geburt, schuf Gott Himmel 
und Erde, und von da an beginnt die Geschichte des mensch¬ 
lichen Geschlechts. Wir leben also beinahe 6000 Jahre nach 
der Schöpfung des ersten Menschen. 
23. Die vier Jahres- und Lebenszeiten. 
Äie vier Zeiten des Jahres wurden einstmals vor Gott gefor¬ 
dert und einer jeden ihr Name und Zeichen gegeben. Der ersten 
wurde gesagt: Du sollst Frühlmg heißen; du sollst den Menschen 
frühe wecken zum Gebete und zu der Arbeit, wie auch den Vogel, 
seinen Schöpfer zu loben. Du sollst das Vieh nach dem kalten Winter 
erquicken und die Erde mit fruchtbarem Thau anfrischen. Dein 
Kleid soll sein grün, dem grünen Holze des Lebens zu Ehren. Dein 
Amt soll sein, den Menschen täglich zu predigen, daß ihrer nach dem 
Trübsalswinter des irdischen Lebens der stets grünende Frühling der 
Ewigkeit warte. 
Zu der andern Jahreszeit wurde gesagt: Dein Name soll 
Sommer heißen, weil du täglich von der Sonne Klarheit mehr und 
mehr zeugen sollst, und dein Kleid soll sein von tausend Farben, 
zur Erinnerung, daß die Güte des Herrn tausendfältig unter den 
Menschen blühe. Dein Amt soll sein, zu predigen, daß'die unsicht¬ 
bare Sonne kräftiger sei in den Herzen der Frommen, als die sichtbare 
Sonne in den Gewächsen der Erde, sie zu ihrer Vollkommenheit zu 
bringen. 
Zu der dritten Jahreszeit wurde gesagt: Dein Name soll 
Herbst heißen, weil du den herben Winter ankündigen sollst. Dein
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.