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Christi Geburt an, mit dem Jahre 201 das dritte u. s. w. Jetzt
leben wir also im neunzehnten Jahrhunderte, weil mit dem Jahre
1800 achtzehn Jahrhunderte nach Christo vergangen waren.
Ungefähr 1500 Jahre vor Christo hat Gott den Juden das Ge¬
setz' auf denr Berge Sinai durch Moses gegeben; die heiligen
Propheten, welche Gott der Herr in den folgenden Zeiten er¬
weckte, legten das Gesetz aus und weissagten auf Christum,
bis die Zeit erfüllet war. Da sandte Gott seinen Sohn, auf
daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern
das ewige Leben haben. Das ist die frohe Botschaft, das
Evangelium, welches in der christlichen Kirche gepredigt wird
Schon 2000 Jahre vor der Geburt des Heilandes gab Cott der
Herr dem Erzvater Abraham die tröstliche Verheißung: „In
dir sollen gesegnet werden alle Völker der Erde." So gnädig
war der Herr, daß er so lange vorher schon der sündigen
Menschheit den Rathschluß seiner Liebe verkündigte. 400 Jahre
früher hatte er aber in der Sündflut auch schrecklich offen¬
bart, daß er ein starker und eifriger Gott, und daß seiner
Heiligkeit der Sünder ein Greuel ist. Als Noah aus der Sünd¬
flut gerettet wurde, hatten schon länger.,als 1600 Jahre hin¬
durch Menschen auf Erden gewohnt. Uber 1600 Jahre vor
ihm, also 4000 Jahre vor Christi Geburt, schuf Gott Himmel
und Erde, und von da an beginnt die Geschichte des mensch¬
lichen Geschlechts. Wir leben also beinahe 6000 Jahre nach
der Schöpfung des ersten Menschen.
23. Die vier Jahres- und Lebenszeiten.
Äie vier Zeiten des Jahres wurden einstmals vor Gott gefor¬
dert und einer jeden ihr Name und Zeichen gegeben. Der ersten
wurde gesagt: Du sollst Frühlmg heißen; du sollst den Menschen
frühe wecken zum Gebete und zu der Arbeit, wie auch den Vogel,
seinen Schöpfer zu loben. Du sollst das Vieh nach dem kalten Winter
erquicken und die Erde mit fruchtbarem Thau anfrischen. Dein
Kleid soll sein grün, dem grünen Holze des Lebens zu Ehren. Dein
Amt soll sein, den Menschen täglich zu predigen, daß ihrer nach dem
Trübsalswinter des irdischen Lebens der stets grünende Frühling der
Ewigkeit warte.
Zu der andern Jahreszeit wurde gesagt: Dein Name soll
Sommer heißen, weil du täglich von der Sonne Klarheit mehr und
mehr zeugen sollst, und dein Kleid soll sein von tausend Farben,
zur Erinnerung, daß die Güte des Herrn tausendfältig unter den
Menschen blühe. Dein Amt soll sein, zu predigen, daß'die unsicht¬
bare Sonne kräftiger sei in den Herzen der Frommen, als die sichtbare
Sonne in den Gewächsen der Erde, sie zu ihrer Vollkommenheit zu
bringen.
Zu der dritten Jahreszeit wurde gesagt: Dein Name soll
Herbst heißen, weil du den herben Winter ankündigen sollst. Dein