io8 V. Etwas aus der Naturgeschichte.
che den Pflanzen theils zur Unterstützung, theils zu ih¬
rem Schutze dienen. Dahin gehören die'Blattstie! e,
die Gabeln oder Rauken, wodurch die Pflanze sich
an andern Körpern festhält, Dornen, Stacheln,
Br e n n spi h en; bei einigen finden wir einen Uebenug
von Haaren und Wolle, der den Pflanzen zur Be¬
deckung dient, wie den Thieren die Haare und die Wolle.
Die Pflanzen vermehren sich sehr stark. Eine
einzige Tabackspflanze trägt z. B. über 40000 Saamen-
körner. Damit aber der Saame auf der Erde vertheilt
wird, und nicht an Einem Orte liegen bleibt, so hat die
Weisheit des Schöpfers einige Arten mit Flügeln, ande¬
re mit Haaren, andere mit Springfedern versehen, da¬
mit der Wind ihn desto leichter zerstreuen kann. Auch die
Thiere, besonders die Vögel, tragen viel zur Verbreitung
des Saamens bei. Außerdem pflanzen sich die Gewächse
auch durch Sprößlinge aus der Wurzel, oder durch Schnitt¬
linge, oder Zweige fort, die man abschneidet, und in
die Erde-steckt. Man veredelt sie auch durch Versetzen,
Pfropfen und Okuliren.
Man kann, um die Gewächse einigermaßen zu ord¬
nen , sie in Bäume, Sträucher, Kräuter, G r a s k
arten, und in solche theilen, die zu keiner von
diesen Arten gehören.
Die Bäume sind Gewächse, die mehrere Jahre
dauern, die einen einzigen holzigen Stamm haben, der
sich oben in Aeste und Zweige theilt, an denen die Blät¬
ter und Blüthen aus Knospen hervorbrechen. Die -Rin¬
de oder Borke schützt den Stamm. Unter der Rinde
liegt der Bast, und unter diesem das weiche Holz, oder
der Splint. In dem festen Holze ist das Mark ein¬
geschlossen. Sie sind entweder Garten - oder Forst-
b ä u m e, von denen die ersteren uns besonders durch ihre
Früchte, die letzteren durch ihr Holz nützlich werden. Un¬
ter den letzteren verlieren einige im Herbste ihre Blätter,
und treiben neue Knospen, und diese nennt man Laub-
ho lz; andere, die statt der Blätter Nadeln haben, blei¬
ben immer grün, und heißen Nadelholz. Die Ler¬
che nbäu.me haben zwar auch Nadeln, verlieren fie