Full text: Der Westphälische Kinderfreund

V. Etwas aus der Naturgeschichte. III 
Pfeifenröhre und andere Dinge gemacht. Der Baum- 
w o l1 c it b a u m wächst in 'Afrika und auf mehreren Ame- 
rikanischen Inseln, wird i8 Fuß hoch, und liefert die 
Baumwolle. Außerdem hat man noch eine Pflanze, die 
die gewöhnliche Baumwolle liefert. Diese aber muß alle 
Jahr aus Samen gezogen werden. — Aus dem Kam¬ 
pher bau me gewinnt man durch Kochen den Kampher. 
Andere Laubhölzer sind? die wilde oder Roßkastanie, 
die Ul nie oder Rüster, die Weide, die Linde, 
der Vogelbeerbaum und der Terpenthinbaum, 
der in mehreren Gegenden am mittelländischen Meere 
wächst, unh aus welchem das feinste Terpenthinöl schwitzt. 
Doch ist dieses selten; vieles kommt vom Lerchenbaum, 
und das gemeinste von Tannen. Auch die Akazie und 
Platane wird jetzt bet uns häufiger. 
Unter den Nadelhölzern wachst die Fichte oder Noth- 
tanne bei uns am häufigsten. Sie wird sehr hoch, oft 
80 Fuß, und wirb zu Bauten, besonders auch im Was¬ 
ser, gebraucht, weil sie der Fäulniß lange widersteht. Die 
Tanne giebt gutes Bauholz, und die Weißtanne 
Terpenrhin. Dre Kiefer, oder der Kien bäum wird 
besonders zu Mailvaumen benutzt. Die W e i h m u t h s - 
kreser wird oft über 5o Ellen hoch. Das Holz des 
Lerckenbaums lst besonders deshalb gut zum Bauen, 
weil es kein Wurm zerfrißt. Die Tannen und Fichten 
liefern das Pech, einen harzigen Saft, der in großen 
Kesseln mit Wasser gekocht, m Säcke gethan, und aus¬ 
gepreßt wird. Das schwarze Pech, welches die Schuster 
und Schiffer gebrauchen, ist eingekochter und getrockne¬ 
ter Theer. Der Theer wird aus den fetten Wurzeln des 
Fichtenvaumö gebrannt. Hierher gehört noch der Wa¬ 
ch o l d e r b « u m, der T a x u s, die C e d e r, die in Asten 
besonders wächst, sehr hoch wird, und das höchste Aller 
unter allen Bäumen man glaubt drittehalb tausend 
Jahre - erreicht, und der C y p r e s s e n v a u m, dessen 
Holz der Fäulniß widersteht, woher man es ehedem zu 
Särgen gebrauchte. 
Die Palmen sind eine besondere Art Bäume. Ihr 
dicker Stamm besteht aus über einander gelegten Blät¬ 
tern, die unten mir der Verlängerung des Stammes ab-
	        
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