Full text: Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen

Grafschaft 
Wernigero¬ 
de. 
Wernigero¬ 
de. 
>84 Teutschland. 
rühmt durch ein herrliches Luftschloß, welches des 
Königs Bruder, Prinz Heinrich, hier besitzet. 
Zur Kurmark Brandenburg, von der wir nur die 
wenigsten Oerter haben nennen können, die aber über¬ 
haupt 177 9/ 84 Städte und 2027 Dörfer enthielt, 
gehört noch: 
. Die Grafschaft Mernigerode, ein am Harz 
und auf demselben gelegenes Ländchen, von drey Mei¬ 
len sänge und etwas über zwo Meilen Breite, die 
zwar dem gräfiich Stollbergischen Hause gehöret, aber 
unter brandenburgischer Hoheit stehet. Sie enthält 
einen der höchsten Berge in Teutschland, den so be¬ 
rüchtigten Broken oder Bloksberg, den die ge¬ 
schäftige Einbildungskraft des Aberglaubens ehedem 
in der Walpurgisnacht zum Ballsaal der Teufel und 
Hexen umfchuf. Der Berg wird auf 3000 Fuß 
hoch geschähet; sein Gipfel ist ohne Bäume, blos mit 
einigen niedrigen Pflanzen bewachsen, fast immer in 
Nebel gehüllt, und der Schnee bleibt hier in manchen 
Gründen noch bis über Johannistag liegen. Die 
Grafschaft bringt Getraide, Hülsensrüchte, Flachs, 
Obst, allerlei) Beeren, Wildprct, allerley Minera¬ 
lien , unb ist sehr stark bevölkert. Der Hauptort ist 
Mernigerode/ mit ziemlich gut gebaueten Häusern. 
Gleich über der Stadt liegt das Schloß auf einem 
Berge. 
Der zweete Theil der Markgrafschaft Branden¬ 
burg heißt l^keumark f welche ehedem theilS zu Po¬ 
len, theils zu Pommern gehörte, nachher, man weiß 
nicht genau wie, an Brandenburg kam, 1402 von 
Kaiser Sigmund dem teutschen Orden für 63000 
Goldgülden wiederkäuflich abgetreten, und 1454 
wieder an Brandenburg überlasten ward. Der jetzt- 
regicrende König hak sich aus alle Weise den Anbau 
dieses Landes angelegen seyn lasten, unb seit dem 
letzten
	        
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