Full text: Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen

Trajan. 
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selbst entschuldigen, dass sie dieselben, soweit sie ihrer habhaft 
werden konnten, hervorzogen und niederstiessen. Auch eine Ver¬ 
schwörung wurde gegen ihn versucht. Ein Mitglied der hohen 
Aristokratie, Calpurnius Crassus, war ihr Haupt und Urheber; 
sie wurde aber entdeckt und von Nerva lediglich dadurch geahn¬ 
det, dass Crassus nach Tarent verwiesen wurde. 
Indessen Nerva stärkte unmittelbar nach jener Meuterei und 
auf deren Veranlassung seinen Arm dadurch, dass er in einer 
feierlichen Versammlung des Volks auf dem Capitol den M. Ulpius 
Trajanus adoptierte und ihn dadurch zu seinem Nachfolger 
ernannte, und die Wirkung dieser Maassregel war so rasch und 
so mächtig, dass er von da an die ihm noch verstattete kurze 
Zeit von 3 Monaten die Regierung in völlig ungestörter Ruhe 
fühien konnte. Er starb am 2 <. Januar 98 nach einer Regierung 
von 1 Jahr 4 Monaten und 10 Tagen. 
Trajan. 
Trajan (98 —117) war am 18. September und wahrschein¬ 
lich im J. 53 (denn über sein Geburtsjahr sind die Angaben bei 
den Alten von einander abweichend) in Italica, einer römischen 
Colonie in Spanien (unweit Sevilla), geboren. Er hatte seinen 
Vater, der durch ausgezeichnete Dienste sich die Erhebung in 
den Patricierstand, das Consulat und die Triumphalehrenzeichen 
erworben hatte, von früher Jugend an auf seinen Feldzügeu 
begleitet, wai 10 Jahre Militärtribun gewesen und hatte im J. 86 
die Prätur, im J. 91 das Consulat begleitet, worauf er erst Spa¬ 
nien und dann Germanien als Statthalter verwaltete. Er empfing 
die Nachricht vom Tode des Nerva, wie berichtet wird, in Cöln, 
wurde aber noch eine Zeit lang durch die auswärtigen Verhält¬ 
nisse fern von Rom gehalten, so dass er erst im J. 99 und zwar, 
wie es scheint, erst im Spätsommer dieses Jahres daselbst ein¬ 
traf. Indess zog er schon während seiner Abwesenheit die Zügel 
der Regierung schärfer an, wie z. B. daraus hervorgeht, dass er 
den Gasperius Aelianus, den Anstifter der Verschwörung gegen 
Nerva, nebst den übrigen Rädelsführern in sein Lager entbot und 
daselbst die verdiente Strafe an ihnen vollzog. 
Seine Regierung bezeichnet, wie man wohl sagen kann, den 
Höhepunkt des kaiserlichen Rom: sie ist — eine Vereinigung. 
C. Peter, röm. Gesch. oo
	        
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