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len. Wenn also der Leib schon stirbt, so kann die Seele
ihre Verrichtungen doch noch fortsetzen; sie stirbt nicht mit
ihm, sie ist unsterblich.
Eure Seele ist also mehr werth als der Leib. Ihr
sollt also mehr für das Wohl der Seele, als für das
Wohl des Leibes sorgen. Das Wohl der Seele besteht
in einem guten Verstand und guten Willen. Erlernet,
was ihr zu wissen braucht! Thut, was euch das Gewissen
zu thun befiehlt! „Was nützet es dein Menschen, wenn
er die ganze Welt gewinnt, aber an seiner Seele Schaken
leidet? Was will er für seine Seele für einen Ersatz
geben?" Matth. i6, 26.
Welche Kräfte hat also die Seele? Kann der Mensch
das Gute vom Bösen unterscheiden? Wozu nützt das Ge«
wissen? Was ist edler, der Leib oder die Seele? Welche
Vorzüge hat die Seele vor dem Leibe?
III.
Gesundheitslehre.
Lehren, den Körper gesund und stark zu erhalten.
Mäßigkeit im Essen und Trinken erfordert
nicht nur, daß man hierin nicht zu viel thue, sondern
auch, daß man keine oder doch wenig starke und hitzige
Speisen und Getränke genieße, und Ordnung dabei beobachte.
Bewegung und Arbeit erwecken eine gesunde
Eßlust, befördern den Umlauf der Safte, besonders des
Geblüts, erleichtern die Verdauung, bewirken eine heilsame
Ausdünstung und erhalten das Gemüth froh.
Die Zeit des Schlafens sollte (bei kleinen Kin¬
dern ausgenommen) nie unter 7 und nie über 9 Stunden
dauern. Da der Schlaf zur Erholung und Stärkung der
Nerven nothwendig ist, so sollte alles, was denselben uu*